| # taz.de -- Verurteilter chinesischer Staatskritiker: Autor Shi Tao kommt früh… | |
| > Zehn Jahre sollte der Dissident Shi Tao wegen Verrats von | |
| > Staatsgeheimnissen im Knast sitzen. Nun ist er früher frei. Hinweise zu | |
| > seiner Festnahme hatte Yahoo geliefert. | |
| Bild: Aktivisten hatten mit Bildern von Shi Tao immer wieder für dessen Freila… | |
| PEKING dpa/afp | Der chinesische Schriftsteller und Dissident Shi Tao ist | |
| vorzeitig aus der Haft entlassen worden. Der 45-Jährige sei am 23. August | |
| nach fast neun Jahren Gefängnis freigekommen, teilten die | |
| Schriftstellerverbände Independent Chinese PEN Centre und PEN International | |
| am Wochenende mit. Der Grund für seine vorzeitige Entlassung sei zunächst | |
| nicht genannt worden. | |
| Shis Fall hatte international auch deshalb für Empörung gesorgt, weil er | |
| auf Grundlage von Informationen verurteilt wurde, die das | |
| US-Internetunternehmen Yahoo geliefert hatte. „Wir begrüßen Shi Taos frühe | |
| Entlassung, die zu einer Zeit kommt, in der sich lange Schatten über die | |
| Meinungsfreiheit in China auszubreiten scheinen“, schrieb die Chefin des | |
| PEN-Komitees für inhaftierte Schriftsteller, Marian Botsford Fraser. | |
| Shis Festnahme vor knapp einem Jahrzehnt habe schon damals die | |
| Herausforderungen für die Meinungsfreiheit gezeigt, über die heute im | |
| Zusammenhang mit Internetüberwachung und Privatsphäre diskutiert werde. | |
| Shi war 2005 zu zehnjähriger Haft verurteilt worden. Ihm wurde vorgeworfen, | |
| Staatsgeheimnisse an ausländische Organisationen weitergegeben zu haben. | |
| Entscheidende Hinweise zu seiner Festnahme kamen damals von Yahoo: Das | |
| Internetunternehmen hatte Informationen über die Online-Aktivitäten von Shi | |
| und dem Dissidenten Wang Xiaoning an die chinesischen Behörden | |
| weitergegeben. | |
| Nach massiver Kritik an diesem Verhalten hatte Yahoo 2007 eingewilligt, | |
| Shis Familie finanziell zu unterstützen sowie einen humanitären Fonds für | |
| andere Dissidenten und deren Angehörige einzurichten. | |
| 8 Sep 2013 | |
| ## TAGS | |
| China | |
| Dissidenten | |
| Schriftsteller | |
| Haft | |
| Freilassung | |
| China | |
| China | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Chinesische Bürgerrechtlerin: Empörung über Shunlis Tod | |
| Fünf Monate saß Cao Shunli in Haft, medizinische Hilfe wurde ihr | |
| verweigert. Am Donnerstag ist sie gestorben. Amnesty und die | |
| EU-Außenbeauftragte Ashton erheben Vorwürfe. | |
| Justiz in China: Keine Gnade für Liu Xiaobos Schwager | |
| Die Familie des chinesischen Friedensnobelpreisträgers erleidet weitere | |
| Strafen. Als „politische Sippenhaft“kritisierte die Bundesregierung das | |
| Urteil. | |
| Literaturnobelpreis für Mo Yan: Der schreibende Bauer | |
| Mo Yans Romane widmen sich Säufern, Menschenfressern und prügelnden | |
| Bräuten. Die Geschichten spielen fernab von der Metropole Peking. | |
| Dissidenten in China: Ai Weiwei unter Druck | |
| Chinesische Behörden haben dem Künstler Ai Weiwei die Lizenz für seine | |
| Designfirma entzogen. Das sei die Strafe für seine Regierungskritik, ist | |
| sich der Dissident sicher. | |
| Knast statt Buchmesse: Unbequeme Autoren | |
| Nicht alle chinesischen Schriftsteller dürfen die Buchmesse besuchen. | |
| Einige sitzen im Gefängnis, andere wie zum Beispiel Liao Yiwu wurden durch | |
| Polizisten an der Ausreise gehindert. |