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# taz.de -- Dissidenten in China: Ai Weiwei unter Druck
> Chinesische Behörden haben dem Künstler Ai Weiwei die Lizenz für seine
> Designfirma entzogen. Das sei die Strafe für seine Regierungskritik, ist
> sich der Dissident sicher.
Bild: Protestaktion mit Ai-Weiwei-Masken.
PEKING dpa/rtr | Neuer Schlag für regimekritischen Künstler Ai Weiwei:
Medienberichten zufolge haben chinesische Behörden seiner Designfirma die
Lizenz entzogen. Die Firma habe sich nicht neu registrieren lassen, so
lautet der Vorwurf nach Berichten der BBC vom Dienstag.
Er sei wieder für seine Kritik an der chinesischen Regierung bestraft
worden, sagte der 55-jährige Künstler dem Sender und kündigte Beschwerde
an. Es sei unmöglich gewesen, sein Unternehmen Beijing Fake Cultural
Development zu registrieren, da die Behörden nötige Dokumente beschlagnahmt
hätten.
Erst vergangene Woche war Ai mit einem Einspruch gegen eine Steuerstrafe in
Millionenhöhe gescheitert. Ein Gericht in Peking hatte die Forderung der
Behörden von 15 Millionen Yuan (1,7 Millionen Euro) Steuern und
Strafzahlung bestätigt. Sie werfen Ais Unternehmen vor, große Beträge
Steuern hinterzogen zu haben. Sein Anwalt Liu Xiaoyuan sagte dem Sender, es
sei nicht klar, wann das Unternehmen geschlossen werde und welchen Einfluss
dies auf die Steuerstrafe habe.
Ai Weiwei sieht sich bereits seit längerem der Willkür des chinesischen
Machtapparats ausgesetzt. Im April 2011 setzten Sicherheitskräfte den
Regimekritiker zunächst ohne Anklage 81 Tage lang an einem unbekannten Ort
fest. Schließlich wurde ihm Steuerhinterziehung vorgeworfen. Der Dissident
kam unter der Auflage frei, Peking ein Jahr lang nicht zu verlassen. Danach
bekam er allerdings seinen Reisepass nicht zurück.
Kritiker werfen den chinesischen Behörden vor, mit dem Steuerverfahren den
Künstler mundtot machen zu wollen. Ai hat mehrfach beklagt, dass die
chinesische Regierung Gesetze und Bürgerrechte missachte.
3 Oct 2012
## TAGS
China
Ai Weiwei
Schwerpunkt Überwachung
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