Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Datendiebstahl bei Vodafone: Zwei Millionen Kunden betroffen
> Die Bankdaten von zwei Millionen Vodafone-Kunden wurden entwendet. Es
> gibt bereits einen Tatverdächtigen. Die Folgen für die Betroffenen sind
> schwer absehbar.
Bild: Ein Mitarbeiter eines Vodafone-Dienstleisters hat die Kundendaten gezockt.
DÜSSELDORF dpa | Ein mutmaßlicher Insider hat Daten von zwei Millionen
Kunden von Vodafone Deutschland gestohlen. Zu den Informationen, die in die
Hände des Angreifers gefallen sind, gehören der Name des Vodafone-Kunden,
Adresse, Geburtsdatum, Geschlecht, Bankleitzahl und Kontonummer, teilte das
Unternehmen am Donnerstag in Düsseldorf mit. „Dieser Angriff war nur mit
hoher krimineller Energie sowie Insiderwissen möglich und fand tief
versteckt in der IT-Infrastruktur des Unternehmens statt“, erklärte
Vodafone.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa arbeitete der mutmaßliche
Angreifer nicht bei Vodafone direkt, sondern war bei einem Dienstleister
beschäftigt, der für das Düsseldorfer Unternehmen gearbeitet hat. Der
Angreifer hatte Kenntnisse von dem internen Administratoren-Bereich des
Vodafone-Systems, um an die Kundendaten zu gelangen. Demzufolge fand keine
externe Hacker-Attacke statt.
Betroffen sind nach Angaben von Vodafone nur Mobilfunkkunden, keine Kunden
mit Festnetz-Anschluss. Vodafone hat 32,2 Millionen Kunden im Mobilbereich
und ist damit der zweitgrößte Anbieter in Deutschland.
Vodafone teilte mit, das Unternehmen habe den Angriff Anfang September
selbst bemerkt und „unverzüglich“ angezeigt. Auf Bitten der Behörden habe
Vodafone zunächst keine Informationen veröffentlicht, „um die Ermittlungen
nicht zu gefährden“. Bei einem Tatverdächtigen habe es eine
Hausdurchsuchung gegeben, sagte ein Vodafone-Sprecher der
Nachrichtenagentur dpa.
## Keine Kreditkartendaten gestohlen
Das bestätigte die zuständige Staatsanwaltschaft Düsseldorf. „Die Firma
Vodafone arbeitet sehr eng mit uns zusammen“, sagte ein Sprecher der
Staatsanwaltschaft. Weitere Details wollte er nicht nennen. „Wir geben gar
keine Einzelheiten bekannt, weil wir unsere eigenen Ermittlungen nicht
gefährden.“ So bleibt unklar, ob der mutmaßliche Täter Teil einer
Cyberkriminellen-Bande war oder auf eigene Faust gehandelt hat.
Das Unternehmen betonte, dass bei dem Daten-Einbruch keine
Kreditkarten-Daten, Passwörter, PIN-Nummern, Mobiltelefonnummern oder
Verbindungsdaten gestohlen wurden. „Vodafone bedauert den Vorfall sehr und
bittet alle Betroffenen um Entschuldigung“, heißt es in der Erklärung
weiter. Die Kunden würden derzeit per Brief informiert.
Vodafone erklärte, für den Täter sei kaum möglich, mit den gestohlenen
Daten direkt auf die Bankkonten der Betroffenen zuzugreifen. „Allerdings
könnte mit zusätzlichen Phishing-Attacken, zum Beispiel durch gefälschte
E-Mails, versucht werden, weitere Daten wie Passwörter und
Kreditkarteninformationen abzufragen.“
## Vodafone ermahnt Kunden zu Vorsicht
Das Unternehmen empfahl seinen Kunden, bei möglichen Telefon- oder
E-Mail-Anfragen besonders vorsichtig zu sein, in denen sie zur Herausgabe
von persönlichen Informationen wie Passwörtern oder Kreditkartendaten
aufgefordert werden.
Der Einbruch bei Vodafone steht in einer Reihe von Datendiebstählen im
großen Stil. Im Jahr 2006 wurden bei T-Mobile 17 Millionen Telefonnummern
und Kundendaten entwendet. Bankverbindungen oder Kreditkartendaten waren
damals nicht betroffen. Im April 2011 stahlen Eindringlinge aus Sonys
„Playstation Network“ Daten von weltweit 77 Millionen Nutzerkonten, davon
32 Millionen in Europa. Über das Playstation-Netzwerk können Nutzer
gemeinsam spielen und chatten.
12 Sep 2013
## TAGS
Vodafone
Datendiebstahl
Kunden
Cyberkriminalität
E-Mail
Internet
Belgien
Vodafone
Apotheken
Schwerpunkt Überwachung
## ARTIKEL ZUM THEMA
Schlag gegen Netzkriminellen-Bande: Das Ende von „Gameover Zeus“
Behörden aus einem Dutzend Ländern haben eine weltweit agierende Gruppe von
Cyberkriminellen verhaftet. Sie sollen mehr als 73 Millionen Euro erbeutet
haben.
Neuer Identitätsdiebstahl im Netz: 16 plus 18 plus X
Neulich erst 16, jetzt nochmal 18 Millionen Passwörter futsch.
Identitätsdiebstahl im Netz ist ein riesiges Geschäft. Wer jetzt noch
schläft, soll zahlen.
Ein nationales Internet: Juhu, nur der BND liest mit!
Die Telekom überlegt, Mails von Kunden in Deutschland nicht mehr über das
Ausland zu schicken. Das Überwachungsproblem löst die Idee nicht.
Telekomgesellschaft Belgacom: Staatlicher Spionageangriff vermutet
Schnüffelei hat Konjunktur: In Belgien hackten Spione offenbar die
staatliche Telekomgesellschaft Belgacom – auf der Suche nach „strategischen
Informationen“.
Vodafone glückt Aktienkauf: Auf der Überholspur
Die Übernahme von Kabel Deutschland durch Vodafone ist so gut wie perfekt.
Superschnelle Internetverbindungen sollen dem Markführer Telekom Kunden
streitig machen.
Datenklau im Gesundheitsminsterium: „Neue Qualität der Spionage“
Ein Lobbyist soll im Gesundheitsministerium Daten geklaut haben. Die
Politik fordert Aufklärung – die Apotheker wehren sich gegen einen
Generalverdacht.
400.000 Datensätze gestohlen: „Das geht weit über Yahoo hinaus“
Hacker haben massenhaft sensible Kundendaten von Yahoo gestohlen. Auch
Nutzer von Google, AOL und Microsoft könnten betroffen sein.
Nach Datendiebstahl: Sony schaltet Onlinedienste wieder frei
Endlich wieder online daddeln: Sony hat nach dem gigantischen Datenklau
begonnen, seine Onlinedienste für die Playstation wieder freizuschalten.
Und verspricht bessere Sicherheitsvorkehrungen.
Datendiebstahl bei Sony: Ein spätes Sorry
Die Konzernspitze entschuldigt sich bei Nutzern für die gestohlenen Daten
und erhebt erste Vorwürfe. Angeblich soll die Hacker-Gruppe Anonymouse
verantwortlich sein. Doch die wehren sich.
Mehr als 100 Millionen Kundenkonten: Nutzerwut nach neuem Sony-Datenleck
Jetzt auch das Computerspiele-Netzwerk SOE: Während der Ermittlungen zum
Playstation-Hack ist ein weiteres Datenleck bei Sony entdeckt worden. In
Foren lassen die Nutzer ihren Frust raus.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.