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# taz.de -- Unterbringung für Asylbewerber: Leerstand für Flüchtlinge
> Die Linkspartei fordert die Beschlagnahme von leeren Bürogebäuden, die
> Stadt vergrößert das Aufnahmelager am Volkspark.
Bild: Unterkünfte immerhin gibt's. Richtig willkommen fühlen kann man sich da…
Die Altonaer Bezirksfraktion der Linkspartei zeigt einen möglichen Weg aus
der Misere bei der Unterbringung von Flüchtlingen. Mit einem Transparent
zogen Fraktionsmitglieder am Freitag vor das Bürogebäude am Albert
Einstein-Ring 1–3 gegenüber der Bahrenfelder Trabrennbahn und forderten die
Beschlagnahme von Leerstand.
„Das Gebäude der Barclay Bank steht seit Jahren leer“, sagte Fraktionschef
Robert Jarowoy. Ebenso wie der Komplex der City-BBK in Hammerbrook oder das
alte Gestapo-Gebäude an der Stadthausbrücke, seit die Baubehörde nach
Wilhelmsburg umgezogen ist.
Vorausgegangen war dieser symbolischen Aktion am Abend zuvor eine Sitzung
des Hauptausschusses der Bezirksversammlung, an die Innensenator Michael
Neumann (SPD) einen Hilferuf gerichtet und eigens Innenstaatsrat Volker
Schiek entsandt hatte.
Da auf dem Areal des Erstaufnahmelagers Sportallee in Groß Borstel „derzeit
mehr als doppelt so viele Menschen untergebracht sind wie eigentlich
vorgesehen“, suche seine Behörde „intensiv und in der ganzen Stadt nach
Standorten für die Erstaufnahme von Flüchtlingen“, schreibt Neumann.
Parallel werde die Wohncontainer-Anlage in der Schnackenburgallee
ausgebaut, sagt Neumann und warnt: „Schon jetzt ist allerdings abzusehen,
dass auch die Ergänzung auf 300 Plätze dem tatsächlichen Bedarf nicht
gerecht werden wird.“
Wegen der Flüchtlingszahlen werde die Stadt „darauf angewiesen sein werden,
am Standort Schnackenburgallee über die bisher vereinbarte Größe
hinauszugehen“, sagt Neumann. „Es fällt mir nicht leicht, Sie zu bitten,
eine Überschreitung ihrer Maßgaben hinzunehmen.“
Der sogenannte Parkplatz Braun in der Peripherie am Volksparkstadion wurde
als Durchreiseplatz mit Sanitäranlagen für Roma und Sinti konzipiert. Dort
campen viele irische Traveller mit Familien und Bau-LKW. Derzeit sind auf
dem Parkplatz bereits 450 Flüchtlinge in Zelten und Containern
untergebracht, zum Winter soll der Platz dann um 300 Container-Plätze
aufgestockt werden.
Die Linkspartei kündigte an, per Antrag die Bezirksversammlung zur
Beschlagnahme der leeren Büroräume zu bewegen, in denen Flüchtlinge
wesentlich besser untergebracht werden könnten. Inspiriert wurde Jarowoy
durch den Berliner CDU-Politiker Carsten Engelmann, der angeregt hatte,
leere Gebäude für Obdachlose zu beschlagnahmen.
Auch in Hamburg sind derartige Möglichkeiten bei Senats- und Bezirkstreffen
auf der Suche nach Unterbringungsmöglichkeiten schon in Erwägung gezogen
worden. Zum Beispiel in Verbindung mit dem Leerstand des Grindelhochhauses
Oberstraße 14. Daraufhin hatte der Besitzer das Gebäude schnell verkauft.
13 Sep 2013
## AUTOREN
Kai von Appen
## TAGS
Hamburg
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Vergleich
Flüchtlinge
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Schwerpunkt Rassismus
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