# taz.de -- US-Notenbank bleibt auf Kurs: Geldströme ohne Ende | |
> Die US-Notenbank setzt ihren geldpolitischen Kurs fort und sorgt weltweit | |
> für Überraschung. Die Aktienmärkte legten deutlich zu, der Dollar kommt | |
> dagegen unter Druck. | |
Bild: Des Einen Leid, ist des Anderen Freud: Reaktion an der New Yorker Börse … | |
WASHINGTON dpa | Das Festhalten der US-Notenbank an ihrer Politik des | |
billigen Geldes hat zu Euphorie an den Aktienmärkten geführt. Der | |
US-Leitindex Dow Jones Industrial sprang bei 15 709 Punkten auf ein | |
Allzeithoch und schloss auf einem Rekordwert von 15 676. Seinen bisher | |
höchsten Stand hatte der weltweit bekannteste Aktienindex Anfang August bei | |
15 658 Punkten erreicht. Zugleich gab der Dollar deutlich nach. Der | |
japanische Nikkei-Index für 225 führende Werte notierte am Donnerstag zur | |
Handelsmitte ein Plus von 191,81 Punkten oder 1,32 Prozent beim | |
Zwischenstand von 14 697,17 Punkten. | |
Die Federal Reserve hatte am Mittwoch zur Überraschung vieler Experten | |
mitgeteilt, ihre milliardenschweren Anleihekäufe ohne Einschränkung | |
fortzusetzen. Für eine Änderung sei die Erholung der Wirtschaft und des | |
Arbeitsmarktes noch nicht stabil genug. Die Fed erwirbt derzeit monatlich | |
für 85 Milliarden Dollar (rund 64 Mrd Euro) langfristige Staatsanleihen und | |
Immobilienpapiere, um die Konjunktur mit Niedrigzinsen anzukurbeln. | |
Die Frage, wann die Fed auf einen weniger expansiven geldpolitischen Kurs | |
umschwenkt, hält die Finanzmärkte seit Monaten in Atem. „Wir werden tun, | |
was richtig für die Wirtschaft ist“, sagte Fed-Chef Ben Bernanke in einer | |
Pressekonferenz. Den Geldfluss noch nicht zu verringern, sei eine | |
„Vorsichtsmaßnahme“ gewesen, um die Gefahr einer zu starken | |
Liquiditätsverkürzung zu vermeiden. Fachleute hatten mit einer vorsichtigen | |
Reduzierung der Anleihekäufe gerechnet. | |
„Wir werden den ersten Schritt an einem gewissen Punkt unternehmen, | |
möglicherweise später in diesem Jahr“, sagte Bernanke zum sogenannten | |
Tapering, dem behutsamen Bremsen der Notenpresse. Im Frühjahr hatte er noch | |
angekündigt, dass die Anleihekäufe bis Mitte 2014 komplett eingestellt | |
werden könnten, wenn die bisherigen Konjunkturprognosen Bestand haben. | |
Den Leitzins belässt die Fed wie von Ökonomen erwartet auf dem historischen | |
Niedrigstand zwischen 0 und 0,25 Prozent. Auf diesem Rekordtief liegt er | |
seit Ende 2008. | |
19 Sep 2013 | |
## TAGS | |
US-Notenbank | |
Federal Reserve | |
Finanzpolitik | |
Börse | |
Wirtschaft | |
Dollar | |
Aktienmarkt | |
Fed | |
Janet Yellen | |
US-Notenbank | |
Zinsen | |
Wolfgang Schäuble | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Kommentar FED: Und wieder wächst die Blase | |
Die US-Notenbank behält ihre lockere Geldpolitik bei und hält damit die | |
Party am Laufen. Statt Blase sagt man jetzt eben „Vermögenspreisinflation“. | |
Designierte US-Notenbankchefin: Unerschrocken und klug | |
Janet Yellen ist nach dem Rückzug des bisherigen Favoriten wohl die nächste | |
Chefin der Fed. Sie hatte als Erste die Finanzkrise als Rezession | |
bezeichnet. | |
Kommentar US-Notenbank: Wenig Luft nach oben | |
Beim Zinsniveau diktiert die Wirtschaft der US-Notenbank den | |
Handlungsrahmen. Als Aufseher für die Wall Steet hingegen ist der | |
Fed-Chefposten bedeutsam. | |
Zinsen im Sinkflug: Das Geld wird wieder billiger | |
Die EZB dürfte die Leitzinsen weiter senken. Das erwarten Analysten. Das | |
billige Geld kommt aber in der Wirtschaft nicht überall an. | |
US-deutsches Finanzministertreffen: Steueroasen ausgetrocknet | |
Schäuble und sein US-Amtskollege Lew demonstrieren Einigkeit: Sowohl im | |
Kampf gegen Steuerbetrug und legale Steuertricks als auch bei der | |
Haushaltssanierung. |