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# taz.de -- Tablette als Zahnpasta: Pulver im Mund
> Dentabs wirbt für eine Kautablette als Zahnpastaersatz. Die klischeehafte
> Werbung verspricht mehr, als das Produkt kann.
Bild: Altbacken oder schon Mainstreamwerbung?
Zwei [1][//www.youtube.com/watch?v=ZrDnfr2bBZk:Mädels liegen am See].
Nebenan sonnt sich ein Sixpack-Boy. Junge und Mädchen blicken sich an, aber
keiner will den ersten Schritt machen. Gut, dass die Freundin ein paar
Tabletten dabei hat. Diese wirft die Schüchterne ein und schwupps, wird sie
zur Granate mit glänzenden Beinen und strahlendem Lächeln, spricht den
Traumtypen an. In der nächsten Sequenz knutschen die beiden. Cut.
Was wie eine Mischung aus
[2][//www.youtube.com/watch?v=93NN1V81l60:Cornetto Eis] und
[3][//www.youtube.com/watch?v=jaNnapVX1h0:Gillette Werbung] aussieht, wirbt
für die Debtabs-Zahnputztabletten: „Zahnpasta war gestern.“ Die Tablette
macht die Zähne strahlend schön, verspricht die Werbung. Und toll, das
Mädchen spricht den Jungen an!
Dass Werbung nicht der Wirklichkeit entspricht, wissen wir. Die Kunst ist
jedoch, das gut zu vertuschen. Wenn Werbung wirklich trendy sein will, dann
geht sie über Klischees hinaus, platziert Moppel-Models oder Normalos und
macht aus ihrer moderner-als-modern-Revolution eine Marketingaktion. Umso
unterirdischer ist der Dentab-Spot. Wenn die Werbeindustrie schon unsere
kaufgeilen Instinkte wecken möchte, dann doch bitte richtig.
Peinlich bis traurig ist aber: Das Produkt funktioniert so nicht. Denn
Dentabs werden so gar nicht angewendet. Die Tabletten sind ein
Zahnpastaersatz, das Werbemädchen kaut also auf pulvriger Zahnpasta herum.
Ziemlich uncool und so gar nicht flirty, erstmal eine Zahnbürste
auszupacken und kräftig zu schrubben, bevor sie den Traumtyp ansprechen
kann.
2 Oct 2013
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## AUTOREN
Julia Neumann
## TAGS
Werbung
Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
Mainstream
Zahnmedizin
Werbung
Rainer Brüderle
Arbeitslosigkeit
Sexismus
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