# taz.de -- Bombenanschläge im Irak: Fortgesetzte Angriffe auf Schiiten | |
> Bei Terroranschlägen im Irak sind am Wochenende über 70 Menschen ums | |
> Leben gekommen. Als Grund gilt die Wut von Sunniten gegenüber Schiiten. | |
Bild: Religiöse Streitereien vernebeln die Vernunft und fordern Tote, wie hier… | |
BAGDAD afp | Bei blutigen Anschlägen im Irak sind am Samstag mindestens 73 | |
Menschen getötet worden. Mindestens 49 Menschen starben nach | |
Behördenangaben bei einem Attentat auf schiitische Pilger in der Hauptstadt | |
Bagdad. Weitere tödliche Anschläge gab es in Mossul und Balad nördlich von | |
Bagdad. Unter den Opfern waren auch zwei irakische Fernsehjournalisten. | |
Mindestens 75 Menschen wurden nach Behördenangaben bei dem | |
Selbstmordanschlag auf eine Gruppe schiitischer Pilger im nördlichen | |
Bagdader Stadtteil Adhamijah verletzt. Die Pilger waren unterwegs zu einem | |
Schrein. Der Irak beherbergt einige der heiligsten Stätten des schiitischen | |
Islams, jedes Jahr besuchen Millionen von Pilgern das Land. Häufig werden | |
sie von sunnitischen Islamisten angegriffen, die Schiiten als Ketzer | |
ansehen. | |
Bei einem Selbstmordanschlag auf ein Café in Balad nördlich von Bagdad | |
wurden zwölf Menschen getötet und 35 weitere verletzt. Im selben Café hatte | |
ein Selbstmordattentäter bereits im August 16 Menschen mit in den Tod | |
gerissen. | |
In der nördlichen Stadt Mossul wurden zwei Journalisten des irakischen | |
Fernsehsenders Scharkija erschossen. Ein Scharkija-Mitarbeiter sagte der | |
Nachrichtenagentur AFP, die beiden Männer hätten nach Reportagen über die | |
Sicherheitskräfte in Mossul Morddrohungen von regierungsfeindlichen Milizen | |
erhalten. | |
Weitere Tote gab es bei Bombenanschlägen im Bagdader Stadtteil Bajaa sowie | |
in Mukdadijah nordöstlich der Hauptstadt. Sicherheitskräfte töteten nach | |
Angaben des Verteidigungsministeriums sieben Bewaffnete in verschiedenen | |
Landesteilen. | |
Einer auf Angaben von Sicherheitskräften und Ärzten beruhenden AFP-Zählung | |
zufolge fielen der Gewalt im Irak seit Jahresbeginn bereits mehr als 4800 | |
Menschen zum Opfer, allein in diesem Monat gab es bereits mehr als 130 | |
Tote. Beobachter führen die Eskalation der Gewalt hauptsächlich auf die Wut | |
irakischer Sunniten über eine Benachteiligung durch die schiitisch | |
dominierte Zentralregierung zurück. | |
6 Oct 2013 | |
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