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# taz.de -- Syrische Chemiewaffen: UN-Team beginnt Vernichtung
> Inspektoren der UN sollen bis zum 1. November Syriens
> Chemiewaffenproduktion demontieren. Unterdessen gab es schwere Kämpfe an
> der Mittelmeerküste.
Bild: Mitten im Bürgerkrieg: Das UN-Team in Damaskus
BEIRUT ap | Die UN-Inspektoren haben in Syrien mit der Zerstörung von
Chemiewaffen und Produktionsstätten der Kampfstoffe begonnen. Das teilte am
Sonntag ein Mitarbeiter der Vereinten Nationen mit. Was genau bereits
zerstört worden sei, konnte der UN-Vertreter nicht sagen. Noch am Sonntag
würden jedoch sowohl Waffen als auch Ausrüstung zur Herstellung von Waffen
außer Betrieb genommen, hieß es.
Die ersten UN-Inspektoren waren am Dienstag in Syrien eingetroffen und
richteten einen Stützpunkt in Damaskus ein. Das Team besteht insgesamt aus
19 Inspektoren und 14 UN-Angestellten. Ihre Aufgabe ist es bis, 1. November
Syriens Produktionskapazitäten für Chemiewaffen zu demontieren und bis
Mitte 2014 die vorhandenen Kampfstoffe zu vernichten.
Die Mission der Chemiewaffeninspektoren wird von einer Resolution des
UN-Sicherheitsrats unterstützt, der die Vernichtung der syrischen
Chemiewaffenbestände beschlossen hat. Bei einem Giftgaseinsatz nahe
Damaskus am 21. August waren Hunderte Zivillisten ums Leben gekommen.
Die Chemiewaffeninspektoren müssen ihrer Arbeit inmitten des Bürgerkriegs
in Syrien nachgehen, der auch am Wochenende wieder Menschenleben kostete.
Regierungstruppen nahmen laut Aktivisten am Samstag eine von Sunniten
bewohnte Stadt an der Mittelmeerküste unter Beschuss. Der Angriff auf die
Stadt Al-Mitras habe bei Sonnenaufgang begonnen, teilten verschiedene
Aktivistengruppen mit. Dabei wurden demnach mindestens sechs Menschen
getötet.
## Preise für Benzin und Heizkosten steigen
Das oppositionelle Syrische Beobachtungszentrum für Menschenrechte
erklärte, es sei besorgt, denn in der abgelegenen Gegend könnten Verbrechen
leicht verschleiert werden. Ein weiterer Aktivist sagte der
Nachrichtenagentur AP via Internettelefon, er fürchte um die Sicherheit der
Sunniten in der Region.
Sunniten gelten weithin als Unterstützer der Rebellen im Kampf gegen
Präsident Baschar al-Assad, der selbst der alawitischen Minderheit
angehört, einem Zweig der schiitischen Ausrichtung des Islams. Der Gewalt
im Land sind seit Beginn des Aufstands im März 2011 bereits mehr als
100.000 Menschen zum Opfer gefallen.
Die syrische Regierung hob derweil den Benzinpreis um 25 Prozent an, wie
der stellvertretende Wirtschaftsminister Imad al-Assil am späten
Freitagabend mitteilte. Demnach stieg der Preis für einen Liter Treibstoff
von 80 auf 100 syrische Pfund (gut 53 Cent). Gleichzeitig werden den
Angaben Al-Assils zufolge damit auch die Transportkosten um 17 Prozent
angehoben, was zu Preissteigerungen bei Konsumgütern führen dürfte.
Die Steigerung könnte gravierende Folgen für die Menschen in Syrien haben.
Die Heizkosten dürften steigen, denn viele Haushalte nutzen
Benzin-betriebene Generatoren, um häufige Ausfälle zu vermeiden.
6 Oct 2013
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