# taz.de -- Yasukuni-Schrein in Japan: Shinzo Abe provoziert China | |
> Eine umstrittene Geste: Japans Regierungschef hat dem Schrein eine Gabe | |
> überreicht. Der Ort erinnert an die Toten, die bei den Kriegen für das | |
> Kaiserreich umkamen. | |
Bild: Yasukuni gedenkt den Gefallenen – Kriegsverbrecher inklusive. | |
TOKIO dpa | Japans rechtskonservativer Ministerpräsident Shinzo Abe hat dem | |
umstrittenen Kriegsschrein [1][Yasukuni] eine Opfergabe zukommen lassen. | |
Von einem Pilgergang aus Anlass des Herbstfestes des Yasukuni-Schreins sah | |
Abe am Donnerstag allerdings ab, wie örtliche Medien berichteten. | |
Scheinbar wollte der für seine nationalistische Agenda bekannte | |
Regierungschef die Beziehungen mit China sowie Südkorea, die Opfer der | |
japanischen Aggressionen im Zweiten Weltkrieg waren, nicht noch mehr | |
belasten. | |
In dem Schrein im Herzen Tokios gedenken die Japaner der rund 2,5 Millionen | |
Seelen von in Kriegen für das Kaiserreich Gestorbenen – darunter die von 14 | |
hingerichteten Kriegsverbrechern. Pilgergänge japanischer Politiker lösen | |
bei Chinesen, Südkoreanern und Taiwanesen immer wieder aufs Neue Wut aus. | |
Dies gilt insbesondere am 15. August, dem Jahrestag der Kapitulation Japans | |
im Zweiten Weltkrieg. Aus diesem Grund war Abe auch an dem Tag dem Schrein | |
ferngeblieben. Andererseits machte er gleich klar, wie sehr ihm das | |
leidgetan habe. | |
Indem er dem Schrein stattdessen wieder eine Opfergabe in Form eines Baumes | |
durch einen Vertreter zukommen ließ, habe er zugleich seine Unterstützer im | |
rechten Lager zufriedenstellen wollen, hieß es. Dabei sind Japans | |
Beziehungen mit China und Südkorea wegen Inselstreitigkeiten sowie Japans | |
Umgang mit seiner kriegerischen Vergangenheit äußerst belastet. Ein von Abe | |
wiederholt an China gemachter Vorschlag für ein Gipfeltreffen lehnt Peking | |
strikt ab. | |
17 Oct 2013 | |
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[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Yasukuni-Schrein | |
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