# taz.de -- Gedenken an Zweiten Weltkrieg in Japan: Abe bleibt umstrittenem Sch… | |
> Durch den Besuch des Yasukuni-Schreins werden nicht nur Kriegstote, | |
> sondern auch Kriegsverbrecher geehrt. Japans Regierungschef spendet | |
> dieses Jahr nur Geld. | |
Bild: Japanische Abgeordnete nach ihrem Besuch beim Yasukuni-Schrein | |
Tokio afp | Japans Regierungschef Shinzo Abe hat auf einen Besuch des | |
umstrittenen Yasukuni-Schreins zum Gedenken an das Ende des Zweiten | |
Weltkriegs verzichtet. Der Ministerpräsident leistete aber eine Geldspende | |
für das Kriegerdenkmal, wie sein Parteifreund Yasutoshi Nishimura am Montag | |
in Tokio sagte. Abe habe dabei jedoch nicht in seiner Funktion als | |
Regierungschef, sondern als Vorsitzender der Liberaldemokratischen Partei | |
(LDP) gehandelt. | |
Die Besuche an dem Schrein, in dem neben Millionen Kriegstoten auch mehrere | |
japanische Kriegsverbrecher geehrt werden, sorgen in China und Südkorea | |
regelmäßig für Empörung. Japans Nachbarländer, die während des Zweiten | |
Weltkriegs von japanischen Truppen besetzt waren, sehen in ihm ein Symbol | |
für die militaristische Vergangenheit Tokios. Besuche von Politikern werden | |
als Beweis dafür gewertet, dass Tokio sich von dieser noch immer nicht | |
gelöst habe. | |
Während Abes Vize-Stabschef Koichi Hagiuda dem Schrein am Montag einen | |
Besuch abstattete, wird der neue Verteidigungsminister Tomomi Inada, der | |
sich derzeit auf einer Auslandsreise befindet, dem Denkmal fernbleiben. | |
Anlässlich des 71. Jahrestags der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg | |
ist für Montag eine offizielle Gedenkfeier in einem Stadion in Tokio | |
geplant, zu der neben Abe auch Kaiser Akihito erwartet wird. | |
15 Aug 2016 | |
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