# taz.de -- Dortmund gegen VfB Stuttgart: Ein Sechser für die Borussen | |
> Mit einem 6:1 setzte sich der BVB am Freitagabend zuhause gegen die | |
> Schwaben durch und ist vorläufig Spitzenreiter. Lewandowski schaffte | |
> einen Hattrick. | |
Bild: Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang vollführt einen Jubelsalto | |
DORTMUND dpa | Mit einer Fußball-Gala ist Borussia Dortmund zumindest für | |
kurze Zeit an die Spitze der Bundesliga gestürmt. Zwei Tage nach der | |
Vertragsverlängerung mit Trainer Jürgen Klopp deklassierten die Dortmunder | |
zum Auftakt des 11. Spieltags ihren einstigen Angstgegner VfB Stuttgart mit | |
6:1 (2:1) und setzten den bisherigen Tabellenführer Bayern München unter | |
Druck. | |
Sokratis (19. Minute), Marco Reus (22.), Hattrick-Schütze Robert | |
Lewandowski (54./56./72.), der sich mit insgesamt neun Treffern an die | |
Spitze der Torjägerliste setzte, und Pierre-Emerick Aubameyang (81.) | |
machten vor 80.645 Zuschauer das halbe Dutzend an Heimsiegen perfekt. Karim | |
Haggui (13.) hatte zunächst für die Führung der Schwaben gesorgt, die im | |
achten Liga-Spiel unter Coach Thomas Schneider erstmals als Verlierer den | |
Rasen verließen. | |
„Nach dem Ausgleich ist das Ding ins Rollen gekommen. Und die Mannschaft | |
hat in der zweiten Halbzeit nochmal eine Schippe drauf gelegt“, freute sich | |
Klopp im TV-Sender Sky über den hochverdienten Erfolg. „Es war ein tolles | |
Spiel, besser kann es nicht laufen“, sagte BVB-Keeper Roman Weidenfeller, | |
der in seinem 300. Bundesligaspiel nur wenige Prüfungen zu bestehen hatte. | |
Für VfB-Coach Schneider war es „insgesamt ein bitteres Spiel. Die | |
Niederlage geht aber auch in dieser Höhe in Ordnung“. Geknickt war | |
Stuttgarts Youngster Werner: „Wir haben über weite Strecken gut | |
mitgehalten, aber das Ergebnis hat nicht gestimmt.“ | |
## Sehenswerter Schlagabtausch | |
Ähnlich wie beim legendären 4:4 im März 2012 lieferten sich beide | |
Mannschaften zum Vergnügen der Fans einen sehenswerten Schlagabtausch, in | |
dem der BVB spätestens nach dem überraschenden Rückstand die Regie | |
übernahm. Damit erhöhten die Schwarz-Gelben ihr Punktekonto auf 28 und | |
machten den besten Saisonstart seit dem Meisterjahr 2010/11 perfekt. Vor | |
allem Henrich Mchitarjan setzte in der Offensive Akzente und führte wie in | |
der Vorwoche beim 3:1-Sieg auf Schalke glänzend Regie. | |
Mit schwungvollen Angriffen machten die Dortmunder von Beginn schnell klar, | |
wer Herr im Hause ist. Ein Blackout von VfB-Kapitän Christian Gentner, der | |
den Ball vor dem eigenen Strafraum Reus in die Füße gespielt, hätte den | |
Borussen beinahe schon in der 4. Minute die Führung beschert, doch der | |
Nationalspieler ließ sich abdrängen. Als die meisten im Stadion mit einem | |
frühen 1:0 des BVB rechneten, schlugen auf der Gegenseite überraschend die | |
Gäste durch Haggui zu. | |
Der Tunesier, der für Georg Niedermeier ins Team gerückt war, traf nach | |
einem Eckball von Alexandru Maxim per Kopfball-Aufsetzer über den auf der | |
Linie postierten Nuri Sahin hinweg zur Führung für den VfB. Doch die | |
Westfalen zeigten sich keineswegs geschockt und schlugen prompt durch | |
Sokratis zurück. | |
Der Grieche erwischte einen Eckball von Sahin mit dem Kopf und traf zum | |
1:1. Nur drei Minuten später rückte Reus die Verhältnisse zur Freude der | |
Dortmunder Fans endgültig wieder zurecht. Der Dribbelkünstler setzte sich | |
auf der linken Seite gegen vier VfB-Spieler entschlossen durch und | |
vollendete sein Solo mit einem unhaltbaren Schuss in die lange Ecke. | |
## „Da kannst Du schon Elfmeter geben“ | |
Für Aufregung sorgte eine Szene in der 42. Minute, als Timo Werner nach | |
einem tollen Alleingang von Kevin Großkreutz gerempelt wurde und im | |
Dortmunder Strafraum spektakulär zu Boden ging. Schiedsrichter Florian | |
Meyer wollte schon Elfmeter pfeifen, ließ sich von seinem Assistenten aber | |
per Funk umstimmen und setzte die Partie mit Schiedsrichterball fort. „Da | |
kannst du schon Elfmeter geben“, sagte VfB-Sportdirektor Fredi Bobic zur | |
Pause. | |
Ein Doppelschlag durch Lewandowski innerhalb von 68 Sekunden beseitigte | |
nach Wiederbeginn alle Zweifel am Dortmunder Sieg. Zunächst verwertete der | |
Pole reaktionsschnell ein Hacken-Zuspiel von Reus, dann schüttelte er nach | |
Mchitarjans Musterpass in die Spitze zwei Gegenspieler ab und vollendete | |
zum 4:1. Nachdem Ulreich ein Geschoss von Landsmann Blaszczykowski an die | |
Latte lenken konnte, staubte Lewandowski mit seinem dritten Tor zum 5:1 ab, | |
ehe Aubameyang den Schlusspunkt setzte. | |
2 Nov 2013 | |
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