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# taz.de -- Green Cross stellt Umweltgiftreport vor: 200 Millionen Menschen gef…
> Eine Studie zeigt die Auswirkungen durch Umweltgifte auf die Gesundheit.
> Genannt werden die zehn schmutzigsten Orte, unter anderem Nigeria, Ghana
> und die Ukraine.
Bild: Die Ölverschmutzung im Nigerdelta zerstört fast alles Leben.
ZÜRICH/WIEN dpa | Blei, Öl, Quecksilber oder Pestizide: Weltweit leidet die
Gesundheit von rund 200 Millionen Menschen unter Umweltgiften. Das geht aus
dem Umweltgiftreport 2013 ([1][pdf-Datei]) der Schweizer Stiftung [2][Green
Cross] hervor, der am Dienstag in Zürich präsentiert wurde.
Die [3][zehn Orte], die am stärksten betroffen sind, liegen demnach in acht
Ländern: Argentinien, Bangladesch, Ghana, Indonesien, Nigeria, Russland,
Sambia und der Ukraine. Die Bewohner sind etwa im afrikanischen Niger-Delta
dem Öl fast schutzlos ausgesetzt.
Die gesundheitlichen Auswirkungen der Schadstoffe sind nach Angaben der
Umweltorganisation Green Cross etwa gleich hoch wie die von Aids,
Tuberkulose und Malaria. „Weltweit entsteht jede fünfte Krebserkrankung
wegen Umweltgiften oder Verschmutzungen“, sagte Jack Caravanos vom
[4][Blacksmith Institut]. Die international tätige Non-Profit-Organisation
hat ebenfalls an der Studie gearbeitet.
Deutlich dramatischer ist die Situation in Entwicklungsländern. Fast ein
Viertel aller Todesfälle und mehr als 80 Prozent aller Krankheiten sind
dort auf Umwelteinflüsse zurückzuführen. Besonders betroffen sind Kinder,
die etwa im ukrainischen Tschernobyl oft schon vor der Geburt geschädigt
werden.
„Wir müssen so schnell wie möglich handeln", sagte Stephan Robinson vom
Green Cross. Die richtige Entsorgung von Umweltgiften sei zwar
anspruchsvoll, aber trotzdem wesentlich billiger als die Schäden im
Nachhinein zu beseitigen. Der Kampf gegen Umweltverschmutzung sei nicht
aussichtslos.
Falscher Umgang mit Schadstoffen wie Quecksilber, etwa in einer
Elektromülldeponie im westafrikanischen Ghana oder im indonesischen
Kalimantan, habe nämlich auch globale Auswirkungen. Das Gift gelange in die
Atmosphäre: So könnte dann verseuchtes Sushi auch bei uns auf dem Teller
landen, sagte Caravanos.
## Bürgerproteste sind wichtig
„Letztendlich ist global ein enormer Geldbetrag nötig, aber auch mit
kleinen Einsätzen kann eine Veränderung erzielt werden“, sagte Robinson.
Internationale Konventionen können politisch Druck auf einzelne Länder
ausüben, aber auch Bürgerproteste und Einzelinitiativen können zu
Verbesserungen führen.
Besonders positiv hervorzuheben seien die Bemühungen Indiens in den
vergangenen Jahren. „Indien hat ein gewaltiges Interesse daran, die
Situation zu verbessern“, meinte Robinson. 2006 und 2007 fanden sich noch
indische Orte auf der Liste der am meisten verschmutzten Gegenden der Welt,
doch das habe sich mit starker finanzieller Unterstützung der Regierung
geändert.
5 Nov 2013
## LINKS
[1] http://www.greencross.ch/uploads/media/pollution_report_2013_top_ten_wwpp.p…
[2] http://www.greencross.ch/de/hauptseite.html
[3] http://worstpolluted.org/
[4] http://www.blacksmithinstitute.org/
## AUTOREN
Sandra Walder
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Schadstoffe
Studie
Umweltgifte
Schwerpunkt Pestizide
Schwerpunkt Pestizide
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Nigeria
Lebensmittel
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