# taz.de -- Präsidentschaftswahlen in Honduras: „Ganz klar“ | |
> Der konservative Kandidat Juan Orlando Hernández ist nun offiziell als | |
> Wahlsieger bestätigt. Die Opposition unterstellt Manipulationen und ruft | |
> zu Großdemonstrationen auf. | |
Bild: Das Wahlergebnis ist umstritten: Studentenproteste in Tegucigalpa. | |
TEGUCIGALPA afp/ap | Nach tagelanger Auszählung der Stimmen der | |
Präsidentenwahl in Honduras hat die Wahlkommission den Kandidaten der | |
konservativen Regierungspartei zum Sieger erklärt. „Die vorliegenden Zahlen | |
bedeuten ganz klar, dass der Gewinner der Wahlen Juan Orlando Hernández | |
ist“, sagte am Mittwochabend der Chef der Wahlkommission, David Matamoros, | |
in Radio und Fernsehen. | |
Bereits am Montag hatte das Gremium von einem „unumkehrbaren Trend“ | |
zugunsten von Hernández gesprochen. Nach Auszählung von mehr als 80 Prozent | |
der Stimmen liege der 45-jährige Hernández bei 35,9 Prozent, seine | |
linksgerichtete Herausforderin Xiomara Castro bei 29,1 Prozent. | |
Die unterlegene Castro reagierte auf die Bekanntgabe des Siegers am | |
Mittwoch mit Betrugsvorwürfen. Die Wahlkommission wird von der PN und der | |
Liberalen Partei (PL) beherrscht. Die beiden rechtsgerichteten | |
Traditionsparteien regieren den bitterarmen zentralamerikanischen Staat | |
seit 1902 - unterbrochen von Militärdiktaturen - im Wechsel.Sie kündigte | |
an, am Freitag Beweise für einen Wahlbetrug zu präsentieren. Am Dienstag | |
protestierten hunderte ihrer Anhänger in Tegucigalpa, die Polizei löste die | |
Demonstration gewaltsam auf. | |
Castros Ehemann ist der frühere Präsident Manuel Zelaya, der 2009 vom | |
Militär gestürzt wurde. Castros Kandidatur wurde auch als Versuch Zelayas | |
gesehen, wieder auf die politische Bühne zurückzukehren. Castro hatte am | |
Sonntag den Wahlsieg für sich beansprucht. „Wir erkennen das vom Wahlamt | |
veröffentlichte Resultat nicht an. Es wurde manipuliert“, sagte der 2009 | |
gestürzte Ex-Präsident und Castro-Ehemann, Manuel Zelaya, in einem | |
Fernsehinterview. | |
Er rief für Samstag zu einer Großdemonstration auf. Zelaya sagte, es habe | |
genau bei den 20 Prozent der Stimmen Betrug gegeben, die nicht gescannt | |
werden konnten. José Antonio de Gabriel, stellvertretender Leiter der | |
EU-Delegation zur Wahlbeobachtung, erklärte dagegen, die nicht maschinell | |
auswertbaren Stimmen verteilten sich auf alle Teile des Landes - nicht nur | |
auf jene, in denen Castro als Favoritin gegolten habe. | |
28 Nov 2013 | |
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