# taz.de -- Polizeieinsätze bei Fussballspielen: Wer zahlt? | |
> Die Bremer SPD will, dass die Deutsche Fußball Liga (DFL) künftig für | |
> Polizeieinsätze rund um die Spiele von Werder Bremen zahlt. | |
Bild: Kostspielige Angelegenheit: Polizeieinsatz beim Nordderby zwischen Werder… | |
Alle Jahre wieder, eigentlich nicht im Advent sondern eher im August zum | |
Saisonstart der Fußball-Bundesliga, erfährt diese Debatte eine Neuauflage: | |
Warum zahlen die Vereine nicht für die Polizeieinsätze, die bei den Spielen | |
notwendig werden? Ist Fußball von so großem öffentlichen Interesse, dass | |
die Kosten, die er verursacht, von der Allgemeinheit zu tragen sind? | |
Im finanziell angespannten Stadtstaat Bremen hat nun die SPD-Fraktion in | |
der Bürgerschaft einen Antrag beschlossen, nach dem der rot-grüne Senat die | |
Deutsche Fußball Liga (DFL) dazu verknacken soll, sich künftig an den | |
Kosten für die Polizeieinsätze rund um die Spiele von Werder Bremen zu | |
beteiligen. | |
Interessant ist, dass sich die SPD an die DFL wendet und nicht wie in der | |
Vergangenheit direkt an den örtlichen Bundesligaverein. Der Grund dafür ist | |
vermutlich pragmatischer Natur: Bei Werder ist nichts zu holen. Der Verein | |
hat zwar ein gewisses Finanzpolster, machte aber in den Jahren 2012 und | |
2013 insgesamt 21,8 Millionen Euro Minus. | |
Die DFL ließ mitteilen, sie nehme den Bremer Antrag „mit Gelassenheit“ zur | |
Kenntnis. Sollten die Vorschläge tatsächlich umgesetzt werden, werde sich | |
die DFL „mit allen juristischen Möglichkeiten bis hin zum | |
Bundesverfassungsgericht wehren“, sagte Liga-Präsident Reinhard Rauball. | |
Bremen würde nämlich einen Präzedenzfall schaffen: Es gibt bislang kein | |
Bundesland, das sich die Polizeieinsätze beim Fußball bezahlen lässt. | |
Ein Grund, warum entsprechende Vorstöße bislang immer scheiterten, ist die | |
Idee, dass die öffentliche Sicherheit Sache des Staates bleiben müsse. | |
Würden die Vereine oder Verbände für die Polizeieinsätze zahlen, dann | |
würden sie auch mitreden wollen, wie diese Einsätze aussehen sollen. Ferner | |
wäre zu fragen, wie mit anderen Großveranstaltungen umzugehen wäre: Welcher | |
Veranstalter muss dann zahlen und welcher nicht? Das sind die Fragen, | |
weswegen es im Jahr 2002 aus dem Bremer Senat zum Thema Kostenbeteiligung | |
hieß: „Das Ganze ist nicht praktikabel.“ | |
4 Dec 2013 | |
## AUTOREN | |
Klaus Irler | |
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