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# taz.de -- Kongolesischer Theologe über Mandela: „Er verkörpert die Größ…
> Nelson Mandela war ein utopischer Träumer, sagt der Forscher Godefroid Kä
> Mana. Seine politische Ethik zeige, dass ein anderes Afrika möglich sei.
Bild: Reale und mythische Dimensionen: Porträt von Mandela.
taz: Herr Professor Kä Mana, was bedeutet Nelson Mandela für Sie?
Kä Mana: Jede Person hat eine reale und eine mythische Dimension. Mandelas
Person verkörpert die Größe Afrikas. Eine Identität, die Respekt abnötigt.
Er steht für Freiheit und eine politische Ethik, die der Jugend zeigt: Ein
anderes Afrika ist möglich.
Er hat auch für das Zusammenleben von Schwarz und Weiß gekämpft.
Mandela war ein Träumer, im positiven Sinne, utopischer Träumer und
pragmatischer Realist zugleich. Er hat die Befreiung der Schwarzen
Südafrikas erträumt. Er wollte eine Regenbogennation bauen. Er hat die Idee
der Vergebung umgesetzt und so eine große Nation geschaffen; die Idee der
konstruktiven Geduld als praktische Vision. Weil er vergeben hat, sprach er
auch nicht gern über seine 27 Jahre Gefängnis. Diese Erfahrung hat ihn aber
geprägt und zum charismatischen Führer gemacht. Solch einen Menschen gibt
es nur alle 500 Jahre.
Was bedeutet das Vorbild Mandela heute in afrikanischen Konfliktgebieten?
Mandela hatte Erfolg, weil er von anderen dynamischen und überzeugten
Militanten umgeben war. Manche denken, der Krieg ist der Schlüssel zum
Erfolg – in Wahrheit ist es die Fähigkeit zur Selbstüberwindung. Mandela
begann seinen Kampf als Schwarzer gegen ein System der Weißen, aber als er
gesehen hat, dass mörderische Identitätspolitik in die Sackgasse führt, hat
er das überwunden. Man muss gemeinsam mit anderen eine Dynamik der
Vergebung, der Wahrheit und des Erfolgsstrebens erarbeiten. Wenn man
Südafrika heute sieht, sieht man ein unbeugsames Volk mit einer starken
Widerstandsfähigkeit und einer Spiritualität im Kampf.
Wie könnte ein junger Afrikaner heute Mandela nacheifern?
Der Schlüssel zu Mandelas politischem Bewusstsein war die Überzeugung, dass
Apartheid inakzeptabel ist. Er hat sich empört, er ist angesichts des
Inakzeptablen in die Revolte getreten. Er hat das aber nicht allein getan,
sondern hat sich einer Gruppe angeschlossen, dem ANC. Er hat diesem Kampf
sein Leben gewidmet und daraus den Sinn politischen Handels gezogen. Ein
Jugendlicher, der heute Mandela folgen will, sollte diesen Weg gehen: sich
Gruppen anschließen, die über politisches Handeln reflektieren, oder sie
selbst gründen.
7 Dec 2013
## AUTOREN
Chantal Faida
## TAGS
Nelson Mandela
Südafrika
Apartheid
Anti-Rassismus
Afrika
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