# taz.de -- Fabrikeinsturz in Bangladesch: Arbeiter sollen entschädigt werden | |
> Opfer des Fabrikeinsturzes in Bangladesch könnten ab dem Frühjahr eine | |
> Entschädigung bekommen. Vier Textilketten werden in den aufgelegten Fonds | |
> einzahlen. | |
Bild: Sollen Geld bekommen: Hinterbliebene von toten Textilarbeiterinnen. | |
DHAKA afp | Acht Monate nach dem Einsturz eines Fabrikgebäudes in | |
Bangladesch mit 1135 Toten haben vier internationale Einzelhandelsketten | |
mit anderen Beteiligten einen 29 Millionen Euro umfassenden | |
Entschädigungsfonds aufgelegt. Das Geld solle den Hinterbliebenen der | |
Todesopfer sowie den bei dem Unglück Verletzten zugute kommen, sagte Lejo | |
Sibbel von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). | |
Wie die Behörden am Dienstag mitteilten, sagten das britisch-irische | |
Unternehmen Primark, El Corte Ingles aus Spanien, die kanadische Kette | |
Loblaw und die britische Firma Bonmarché zu, in den Entschädigungsfonds | |
einzuzahlen. In welcher Höhe sich die Ketten jeweils beteiligen, blieb | |
allerdings unklar. | |
Bislang haben die Opfer des Industrieunglücks kurzfristige | |
Entschädigungszahlungen von Primark und Bangladeschs Regierung erhalten. | |
Der neue Fonds solle im Februar erste Entschädigungen auszahlen, teilte die | |
in den Niederlanden ansässige Organisation Clean Clothes Campaign mit. Der | |
Leiter der internationalen Arbeitervereinigung IndustriALL in Bangladesch, | |
Roy Ramesh, erklärte, er hoffe, dass alle 29 Marken, die in dem | |
Fabrikgebäude hatten produzieren lassen, in den Fonds einzahlen. | |
Bei dem Einsturz des Rana Plaza, das fünf Textilwerkstätten beherbergte, | |
waren im April in einem Vorort von Bangladeschs Hauptstadt Dhaka fast 3.500 | |
Menschen verschüttet worden. Der in dem Vorort zuständige Polizeichef sagte | |
am Donnerstag, dass etwa 20 weitere Knochenteile gefunden worden seien. Es | |
bestehe der Verdacht, dass es sich um menschliche Überreste handele. | |
Demnach hatten Kinder diese in der Ruine des Gebäudes entdeckt. Die | |
Rettungsarbeiten waren drei Wochen nach dem Unglück beendet worden. | |
Bangladesch ist mit einem Umsatz von 22 Milliarden Dollar nach China der | |
zweitgrößte Textilhersteller der Welt. Vier Millionen Menschen, zumeist | |
Frauen, arbeiten in dem südasiatischen Land in der Branche. Der Einsturz | |
des Rana Plaza hatte ein Schlaglicht auf die oftmals miserablen | |
Arbeitsbedingungen in Bangladeschs 4500 Textilfabriken geworfen. In der | |
Folge sagten mehr als hundert Konzerne aus Europa und den USA zu, höhere | |
Sicherheitsstandards bei ihren Zulieferern in Bangladesch durchzusetzen. | |
26 Dec 2013 | |
## TAGS | |
Bangladesch | |
Textilindustrie | |
Entschädigung | |
Fabrikeinsturz | |
Bangladesch | |
Textilfabrik | |
Bangladesch | |
Bangladesch | |
Bangladesch | |
Textilarbeiter | |
Bangladesch | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Einsturz der Kleiderfabrik in Bangladesch: Kleingeld für die Opfer | |
Mit einem Fonds wollten die Textilfirmen die Opfer des Fabrikeinsturzes | |
entschädigen. Bisher ist nur ein Achtel des nötigen Geldes eingegangen. | |
Fabrikunglück in Bangladesch: Primark zahlt Entschädigungen aus | |
Der Modekonzern hat mit der Auszahlung von 6,5 Millionen Euro an die Opfer | |
des Textilfabrikunglücks begonnen. Vor fast einem Jahr waren dabei über | |
1.100 Arbeiter gestorben. | |
Menschenrechtsschutz im Ausland: Widerwillige Textilindustrie | |
Wenn deutsche Firmen im Ausland Menschenrechte verletzen, sollen betroffene | |
Arbeiter vor hiesigen Gerichten klagen können, fordern Aktivisten. | |
Ein Jahr nach dem Brand in Bangladesch: Haftbefehle für die Fabrikbesitzer | |
2012 kamen bei dem Brand in der Fabrik nahe Dhaka 112 Menschen ums Leben. | |
Ein Richter hat nun Haftbefehle gegen die mutmaßlich Verantwortlichen | |
erlassen. | |
Tödlicher Fabrikbrand in Bangladesch: Anklage in Abwesenheit | |
In Bangladesch ist ein Jahr nach einem Fabrikbrand mit 112 Toten Anklage | |
gegen die Besitzer erhoben worden. Doch die sind längst verschwunden. | |
Textil-Mindestlohn in Bangladesch erhöht: Billigmode für 50 Euro monatlich | |
In Bangladesch steigt der Mindestlohn für NäherInnen. Doch das bringt ihnen | |
wegen hoher Inflation wenig. Die Gewerkschaften sind unzufrieden. | |
Textilarbeiter in Bangladesch: Kein Grund zur Zufriedenheit | |
Regierungschefin Sheikh Hasina ordnet die Erhöhung des Mindestlohns auf | |
umgerechnet 50 Euro an. Doch einige Gewerkschaften fordern mehr – und | |
protestieren weiter. |