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# taz.de -- HSV-Strukturreform: Finanzsenator grätscht rein
> Vor der Mitgliederversammlung über die künftigen Strukturen des HSV
> ergreift Hamburgs Finanzsenator Peter Tschentscher Partei für die
> Ausgliederung des Profisports.
Bild: Sieht schwarz, wenn der HSV ein reiner Verein bleibt: Hamburgs Finanzsena…
HAMBURG taz | Sechs Säle hat der HSV am Sonntag im Hamburger
Congress-Centrum CCH gebucht, bis zu 12.000 Mitglieder werden erwartet. Die
haben die Wahl zwischen fünf verschiedenen Konzepten für die Zukunft des
Fußballvereins, in denen es im Kern um die Frage geht, ob die
Profiabteilung des HSV als Unternehmen ausgegliedert werden soll.
Die akuten finanziellen und sportlichen Probleme des Vereins sehen die
„Reformer“ um den Ex-Aufsichtsratschef Ernst-Otto Rieckhoff hauptsächlich
darin begründet, dass der HSV zu den letzten sechs Bundesligisten gehört,
die noch als Verein arbeiten. Diese sowieso schon sehr einflussreiche
Gruppe hat Donnerstag noch überraschend Schützenhilfe aus der Politik
erhalten. „Aus steuerlichen Gründen ist es immer wichtig, den
wirtschaftlichen Bereich ,Profisport‘ vom gemeinnützigen Bereich ,Amateur-
und Breitensport‘ zu trennen und Grauzonen zu vermeiden“, verkündete der
Hamburger Finanzsenator Peter Tschentscher (SPD).
Auffällig zurückhaltend verhält sich dagegen ausgerechnet der
Vorstandsvorsitzende Carl Edgar Jarchow, von dem nur gerüchteweise bekannt
ist, dass er den Plan der Initiative „HSVplus“ um Ernst-Otto Rieckhoff
favorisiere. Das wäre logisch, da nur dieses Konzept die Beteiligung
externer Geldgeber an einer zu gründenden AG nach Vorbild von Bayern
München und damit einen kurzfristigen Kapitalzufluss ermöglichen würde.
Andererseits wäre Jarchow bei einem Sieg dieses Konzepts seinen Job wohl
schnell los. Milliardär und Magath-Fan Klaus-Michael Kühne steht als erster
Investor schon in den Startlöchern und fordert für seine Kohle nicht
weniger als eine „Neubesetzung wichtiger Schlüsselfunktionen in der
Vereinsführung“. Wer Kühnes Äußerungen in den letzten Monaten verfolgt ha…
kennt den Klartext dieser Aussage: „Magath für Jarchow und/oder Sportchef
Kreuzer“.
Eine etwas mildere Form ihrer Selbstentmachtung kann die HSV-Basis bei zwei
anderen Konzepten wählen, die zwar eine Ausgliederung der Profiabteilung,
aber keine externen Anteilseigner vorsehen. Noch aber gibt es starke Kräfte
im Umfeld der Fan-Gruppierung Supporters, die die Gestaltungsmacht der
Mitglieder für den Profifußball beim HSV gar nicht aus der Hand geben
wollen.
17 Jan 2014
## AUTOREN
Ralf Lorenzen
## TAGS
Hamburg
HSV
Investor
Finanzpolitik
Strukturreform
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Bert van Marwijk
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