| # taz.de -- Gegen teure Neuvermietungen: SPD drückt auf Bremse | |
| > Bis zur Sommerpause soll das Gesetz zur Mietpreisbremse unter Dach und | |
| > Fach sein. Ab Januar soll es in Kraft treten. Der Berliner Mieterverein | |
| > freut sich. | |
| Bild: Bauministerin Barbara Hendricks bei der Vereidigung. Nun will sie offenba… | |
| Normalerweise hören Politiker das Wort „Bremser“ gar nicht gerne. Bei | |
| Bauministerin Barbara Hendricks und Justizminister Heiko Maas (beide SPD) | |
| ist das anders. Beide haben angekündiigt, bis zur Sommerpause das Gesetz | |
| zur Mietpreisbremse unter Dach und Fach zu bringen. In Berlin könnte der | |
| Anstieg bei Neuvermietungen dann ab Januar 2015 gebremst werden. | |
| „Ich hoffe, dass die gesetzlichen Grundlagen für die Mietpreisbremse bis | |
| zur Sommerpause im Gesetzblatt stehen“, sagte Hendricks am Sonntag dem | |
| Tagesspiegel. „Dann können die Bundesländer ab 2015 bestimmen, an welchen | |
| Orten die Mietpreisbremse wirken soll.“ Heiko Maas, dem die Federführung | |
| bei der Gesetzesinitaitive obliegt, ergänzte: „Mieten sollen auch in | |
| Ballungsräumen bezahlbar bleiben.“ | |
| Zur konkreten Ausgestaltung sagte der auch für Verbraucherschutz zuständige | |
| Maas, die Länder dürften künftig Gebiete mit angespanntem Wohnungsmarkt | |
| festlegen. Dort dürften dann die Mieten bei Wiedervermietung nur noch | |
| höchstens zehn Prozent über die ortsübliche Miete steigen. Maklerprovision | |
| soll nicht mehr automatisch der Mieter zahlen, „sondern derjenige, der den | |
| Makler bestellt“. Die Modernisierungsumlage soll ebenfalls gekappt werden. | |
| Die schwarz-rote Bundesregierung hatte in ihrer Koalitionsvereinbarung eine | |
| solche Mietpreisbremse vereinbart, nachdem sich Bundeskanzlerin Angela | |
| Merkel bereits im Wahlkampf dafür ausgeprochen. Auch die SPD hatte ein | |
| solches Instrument gefordert, mit dem vor allem die steigenden | |
| Neuvermietungen in den Ballungsräumen eingedämmt werden sollen. Bislang | |
| kann der Eigentümer nach einem Mieterwechsel die Miete beliebig erhöhen. | |
| Der Berliner Mieterverein begrüßte am Sonntag die Ankündigung der beiden | |
| SPD-Minister. „Vor allem Berlin wird von der Mietenbremse profitieren“, | |
| sagte Geschäftsführer Reiner Wild der taz. Der Grund: Berlin habe bereits | |
| bei der Einführung einer Kappungsgrenze bei Bestandsmieten im Mai | |
| vergangenen Jahres einen angespannte Wohnungsmarkt nachgewiesen. „In Berlin | |
| kann das Gesetz also sofort angewandt werden“, so Wild. | |
| Anders dagegen sehe es in Potsdam aus, meint Wild. „Hier hat Rot-Rot | |
| bislang nicht geschafft, was die CSU in Bayern hinbekommen hat.“ Anders als | |
| Bayern für München und Nürnberg hat die rot-rote Koalition in Brandenburg | |
| bislang keine angespannte Wohnunglage etwa für Potsdam gutachterlich | |
| festgestellt. In der Landeshaupstadt wird es daher vorerst keine | |
| Mietpresbremse geben. | |
| Mietervereinchef Wild forderte den Senat aber auf, nachzulegen. „Damit die | |
| Mietenbremse nicht dazu führt, dass Eigentümer vermehrt Wohnungen in | |
| Eigentumswohnungen umwandeln, muss der Senat eine Umwandlungsverordnung | |
| vorlegen.“ | |
| Bausenator Michael Müller (SPD) hat eine solche Verordnung bereits in der | |
| Schublade. Sie sieht vor, dass die Bezirke in so genannten | |
| Milieuschutzgebieten Umwandlungen untersagen können, wenn eine Verdrängung | |
| droht. Bislang scheiterte das aber am Widerstand der CDU. | |
| 19 Jan 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Uwe Rada | |
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| Kai Wegner | |
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| Schwerpunkt Klimawandel | |
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