| # taz.de -- Krieg im Südsudan: Regierungsarmee erobert Bor | |
| > Mit Hilfe ugandischer Verbände machen die Truppen von Präsident Kiir | |
| > Geländegewinne. Möglicherweise gab es Hunderte Tote bei der Schlacht um | |
| > Bor. | |
| Bild: Tote auf der Straße: Bor nach der Rückeroberung durch Südsudans Armee … | |
| KAMPALA taz | Die Regierungsarmee des Südsudan hat gemeinsam mit Ugandas | |
| Truppen die Stadt Bor, 190 Kilometer nördlich von Südsudans Hauptstadt Juba | |
| gelegen, zurückerobert. Bor, Hauptstadt der Provinz Jongolei, ist ein | |
| strategisch wichtiger Ort am Nil. „Das zerstört den Plan, Juba | |
| anzugreifen“, sagte ein SPLA-Sprecher. | |
| Gleichzeitig würden SPLA-Truppen versuchen, die Rebellen aus der wichtigen | |
| Stadt Malakal zu vertreiben. Malakal, Hauptstadt der Upper-Nile-Provinz, | |
| ist ein Zugangsort zu den wirtschaftlich wichtigen Ölfeldern im Norden des | |
| jüngsten Landes der Welt. Eine weitere zentrale Stadt, Bentui, wurde | |
| bereits vor zehn Tagen zurück erobert. | |
| Bor hat seit Ausbruch des Bürgerkrieges zwischen Regierungstruppen unter | |
| Präsident Salva Kiir, einem Dinka, und Rebellen unter Führung von | |
| Ex-Vizepräsident Riek Machar, einem Nuer, im Dezember mehrfach die Seiten | |
| gewechselt. Dieses Mal scheinen die Kämpfe besonders hat gewesen zu sein. | |
| Es seien „viele gestorben“, sagt ein Augenzeuge, ohne Zahlen zu nennen. Bor | |
| sei jetzt eine Geisterstadt. | |
| Ugandas Armeesprecher Paddy Ankunda erklärte gegenüber Reuters, ugandische | |
| Truppen (UPDF) hätten geholfen Bor zurückzuerobern. Über die Zahl | |
| ugandischer gefallener Soldaten machte er keine Angaben. Einige Medien in | |
| Uganda sprechen mittlerweile von fast 350 getöteten Soldaten seit der | |
| Entsendung ins Nachbarland vor knapp einem Monat. Die Intervention Ugandas | |
| auf Seiten von Präsident Kiir gegen Machars Rebellen ist umstrittenen. | |
| Ugandas Parlament durfte die Mission nur im Nachhineinabnicken. | |
| ## Schleppende Friedensverhandlungen | |
| Nach einer Südsudan-Reise, die ihn nach Bor und Bentiu führte, erklärte | |
| Ivan Simonovic, UN-Generalsekretär für Menschenrechte, „Tausende Menschen | |
| wurden getötet, Hunderttausende sind vertrieben.“ Über 50.000 seien in | |
| benachbarte Länder geflohen. „Ich habe den Horror gesehen. Zerstörung und | |
| Tod ist überall in Bentiu, das nun eine Geisterstadt ist, ich sah selbst 15 | |
| Leichen auf der Straße liegen“, sagte Simonovic. | |
| Die Friedensverhandlungen unter Federführung der Regionalorganisation IGAD | |
| in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba kommen indes nur schleppend voran. Für | |
| einen Waffenstillstand gibt es unüberwindbare Vorbedingungen. Machars | |
| Delegierte fordern die Freilassung der politischen Gefangenen. Präsident | |
| Kiir verweigert dies. So geht der Krieg weiter. | |
| 20 Jan 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Simone Schlindwein | |
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