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# taz.de -- Terrorgefahr in Sotschi: USA warnt vor Zahnpasta
> Die USA schüren mit Warnungen vor Terroranschlägen bei den Olympischen
> Spielen neue Ängste. Und die russischen Behörden seien zu wenig
> kooperativ.
Bild: Die USA geben sich ernsthaft besorgt über die Sicherheit in Sotschi.
WASHINGTON dpa | Kurz Beginn der Olympischen Winterspiele haben die USA
Medienberichten zufolge vor Sprengstoff in Zahnpasta-Tuben in nach Russland
fliegenden Flugzeugen gewarnt. In den Tuben oder Kosmetik-Behältern könnten
Terroristen Sprengstoff-Bestandteile an Bord schmuggeln und während des
Fluges Bomben bauen. Diese könnten an Bord gezündet oder womöglich
unbemerkt ins Olympische Dorf gebracht werden.
Das hätten jüngste Erkenntnisse der US-Geheimdienste nahegelegt,
berichteten US-Medien am Mittwoch (Ortszeit) unter Berufung auf
Regierungsvertreter. Die Bedrohung sei vermutlich auf Direktflüge von
Europa nach Russland beschränkt, hieß es.
Die Sender ABC und CNN berichteten am Mittwoch (Ortszeit) über die Warnung
des US-Heimatschutzministeriums, die an nach Russland fliegende
Fluggesellschaften gegangen sei. Die USA und andere Länder nähmen die
Bedrohung sehr ernst, zitierte CNN einen Mitarbeiter der US-Regierung. Ob
die neue Warnung auch Einschränkungen beim Handgepäck nach sich ziehe,
hänge jedoch von den Flugunternehmen und den zuständigen
Sicherheitsbehörden ab, hieß es.
Einschlägige Informationen würden aus Vorsicht regelmäßig mit Partnern im
In- und Ausland geteilt, hieß es in einer Mitteilung des
US-Heimatschutzministeriums. Darunter seien auch die Veranstalter
internationaler Ereignisse wie der Olympischen Spiele in Sotschi. „Unser
Sicherheitsapparat umfasst wie immer eine Reihe von unsichtbaren und
sichtbaren Maßnahmen.“ Von einer konkreten Bedrohung auf amerikanischen
Boden sei dem Ministerium nichts bekannt.
## Kritik an russischen Behörden
„Das ist die Art Bedrohung, über die wir wirklich besorgt sein sollten“,
sagte Peter King, Mitglied in den Ausschüssen für Heimatschutz und
Terrorismusbekämpfung. Es gebe wirklichen Anlass zur Sorge, sagte King, der
über die Bedrohung informiert wurde aber keine Details nannte. Die
US-Geheimdienste arbeiteten rund um die Uhr, um Gefahren rechtzeitig zu
erkennen. Russland teile jedoch nicht genug Informationen mit den USA. Die
Zusammenarbeit in diesem Bereich sei deutlich schlechter als mit
Großbritannien, China oder Griechenland bei vergangenen Olympischen
Spielen.
Die USA hatten Sportler und Zuschauer beim Besuch in Sotschi in den
vergangen Wochen zur Vorsicht gemahnt. Wettkämpfer sollten die
Team-Kleidung mit der US-Flagge außerhalb des olympischen Dorfes nicht
offen zur Schau zu tragen, hieß es mit Blick auf Terrordrohungen. Das State
Department warnte Amerikaner, die in den Schwarzmeer-Kurort reisen, vor der
Gefahr von Anschlägen.
US-Außenminister John Kerry versuchte zuletzt, die Sorge vor dem
Großereignis etwas zu mildern. „Jeder, der zu den Olympischen Spielen
fahren möchte, die einfach ein großartiges Event sind, sollte hinfahren“,
sagte Kerry am Mittwoch im CNN-Interview. Auch Präsident Barack Obama hatte
zuletzt betont, dass er die Spiele für sicher hält, auch dank der Arbeit
der russischen Behörden. Jüngst trafen zwei US-Kriegsschiffe nach
russischen Militärangaben im Schwarzen Meer ein, um die Sicherheit am
Olympiaort zu erhöhen.
6 Feb 2014
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