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# taz.de -- Serbische Paramilitärs verurteilt: Mord und Vergewaltigungen
> Neun serbische Paramiltärs sind in Belgrad zu mehrjährigen Haftstrafen
> verurteilt worden. Sie sollen mindesten 109 Kosovo-Albaner umgebracht
> haben.
Bild: Abschied nehmen: von Serben getöte Kosovo-Albaner.
BELGRAD afp | Vor einem Belgrader Bezirksgericht sind neun frühere
serbische Paramilitärs am Dienstag zu Haftstrafen zwischen zwei und 20
Jahren verurteilt worden. Die Sonderkammer für Kriegsverbrechen sprach die
Angeklagten nach einem Aufsehen erregenden Prozess schuldig, während des
Kosovokriegs (1998-1999) mindestens 109 Kosovo-Albaner umgebracht zu haben.
Neben den Morden hätten sie auch Vergewaltigungen und „extrem brutale
Raubüberfälle“ begangen, um Panik unter albanischen Zivilisten zu säen und
sie so zur Flucht nach Albanien zu bewegen.
Die im Frühjahr 1999 verübten Morde in den Ortschaften Cuska, Zahac, Pavlin
und Ljubenic gehören zu den schwersten Gräueltaten während des
Kosovokriegs. Die Staatsanwaltschaft hatte den Angeklagten, die allesamt
auf unschuldig plädierten, sogar 120 Morde vorgeworfen. Allerdings konnten
bislang nur 109 Opfer identifiziert werden.
Zwei weitere serbische Paramilitärs wurden am Dienstag von allen Vorwürfen
freigesprochen, zwei andere dürfen nach Aussagen gegen ihre damaligen
Komplizen auf freiem Fuß bleiben. Einige Verdächtige sind weiterhin auf der
Flucht und werden von Interpol gesucht.
Der Kosovokrieg endete 1999 mit Luftangriffen der NATO auf serbische Ziele
und einem Rückzug der serbischen Truppen. Im Februar 2008 erklärte das
Kosovo seine Unabhängigkeit.
11 Feb 2014
## TAGS
Serbien
Paramilitärs
Belgrad
Mord
Vergewaltigung
Sondertribunal
Kriegsverbrechen
Kosovokrieg
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