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# taz.de -- Haager Kriegsverbrechertribunal: Zwei Serben wegen Vukovar verurtei…
> Das Tribunal in Den Haag entscheidet über das Massaker in der kroatischen
> Stadt und bestätigt Urteile zum Kosovo.
Bild: Bilder der Opfer des Massakers in der Gedenkstätte in Vukovar.
DEN HAAG afp Das Haager Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige
Jugoslawien hat am Donnerstag zwei serbische Offiziere wegen eines
Massakers an 194 Kroaten 1991 in Vukovar zu Haftstrafen von 5 und 20 Jahren
verurteilt. Ein dritter Angeklagter wurde freigesprochen. Der Angeklagte
Mile Mrkðic, damals Offizier der jugoslawischen Volksarmee, wurde wegen
Anstiftung und Beihilfe zu Folter und Mord zu 20 Jahren Haft verurteilt,
der ihm damals untergeordnete Offizier Veselin Ðljivancanin erhielt eine
Strafe von fünf Jahren. Miroslav Radic, der dritte Angeklagte, wurde
freigesprochen. Es gab dem Gericht zufolge keine Beweise, dass er von den
Morden wusste.
Die Stadt Vukovar im damals mehrheitlich von Serben bewohnten Nordosten
Kroatiens wurde im November 1991 von der serbisch dominierten
jugoslawischen Armee eingenommen. Viele kroatische Soldaten flüchteten in
das Krankenhaus der Stadt an der Donau, in der Hoffnung, als
Kriegsgefangene unter der Aufsicht internationaler Beobachter Schutz zu
genießen. Die jugoslawischen Truppen holten aber rund 400 Kroaten und
andere Nichtserben gewaltsam aus dem Krankenhaus und sperrten sie auf einem
nahe legenen Bauernhof ein. Mrkðic habe als Kommandeur die Truppen der
Volksarmee von dem Hof abgezogen und die Gefangenen bewusst
paramilitärischen Gruppen überlassen, die mindestens 194 Männer folterten
und töteten, befand das Gericht. Ðljivancanin wurde wegen Folter zu fünf
Jahren verurteilt. Die drei Männer hatten alle auf "nicht schuldig"
plädiert, die Staatsanwaltschaft hatte wegen Verbrechen gegen die
Menschlichkeit lebenslänglich gefordert. Bei der Belagerung Vukovars waren
mehr als tausend Zivilisten getötet worden.
In einem weiteren Verfahren über Verbrechen im Kosovo bestätigte das
Tribunal am Donnerstag die Freisprüche für zwei Mitglieder der
Kosovo-Befreiungsarmee UÇK. Fatmir Limaj und Isak Musliu sei nicht
nachzuweisen, dass sie ein Gefangenenlager kommandiert hätten, in dem
Gräueltaten verübt worden waren, befand das Gericht. Die Haftstrafe für
einen dritten Angeklagten, Haradin Bala, wurde bestätigt: Er erhielt 13
Jahre. Die Staatsanwaltschaft war in ihrer Anklage davon ausgegangen, dass
alle drei in dem Lager Lapushnik "serbische, nichtalbanische und albanische
Gefangene geschlagen, gefoltert und ermordet hatten".
27 Sep 2007
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Serbien
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