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# taz.de -- Europol-Behörde Cybercrime Centre: Verbrecherjagd im Sitzen
> Kriminelle kooperieren vermehrt mit IT-Spezialisten. Die dringen in
> Systeme ein und machen Straftaten möglich. Eine Europol-Behörde hält
> dagegen.
Bild: Sie jagen die Cracker der Dons: Cybercrime-Beamte bei der Arbeit.
BERLIN taz | Zum ersten Geburtstag des EU Cybercrime Centres hat [1][Troels
Örting], der dänische Direktor des EC3, [2][einen positiven Bericht] über
die ersten zwölf Arbeitsmonate präsentiert. Er sei stolz und zufrieden mit
der Entwicklung, ließ er in einer [3][Pressemitteilung verlauten].
Der Gegenspieler der Behörde ist das organisierte Verbrechen, das immer
häufiger mit [4][Crackern] zusammenarbeitet. Mit Leichtigkeit dringen diese
in Computer- und Netzwerksysteme ein. Und ihre Straftaten werden
aufsehenerregender: Im vergangenen Jahr deckte Europol eine Zusammenarbeit
von Crackern und Drogenschmugglern in Antwerpen auf.
Die IT-Spezialisten installierten auf zentralen Rechnern des Antwerpener
Hafens Schadsoftware. Auf diesem Weg gelangten sie in das Steuersystem des
Warenumschlagplatzes und konnten die Informationen zu den einzelnen
Containern beliebig verändern. Ein vom Zoll noch nicht bearbeiteter und mit
Drogen beladener Container wurde so problemlos gelöscht und
weitertransportiert.
Als ihr Eindringen aufflog, wurden die Kriminellen rabiater. Sie brachen in
die Büros der zuständigen Firmen ein und platzierten Hardware, um erneut
auf die Hafenanlage zugreifen zu können. [5][Heise.de berichtete über
diesen Fall ausführlich.]
## Cyberkriminalität nimmt zu
[6][Europol-Chef Rob Wainwright sagte gegenüber der BBC], dass Verbrechen,
wie das im Antwerpener Hafen, in Zukunft häufiger vorkommen würden. Um
dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurde im Januar 2013 das EU Cybercrime
Centre (EC3) als Teil der europäischen Polizeibehörde gegründet. Neben
eigenen Ermittlungen soll das Centre alle anderen Europol-Teile
unterstützen.
Erfolge feierte das Cybercrime Centre auch an anderer Stelle. Die
Spezialisten schalteten [7][Botnetze] ab, deckten [8][Malware-Attacken]
gegen Banken auf und ermittelten in Fällen von Kinderpornographie sowie bei
Betrugsdelikten. Oft geht es dabei um Schäden in Millionenhöhe.
In den Bereichen Spionageabwehr und Schutz von EU-Institutionen hingegen
fehlt den Computerexperten das Mandat. Mit dem NSA-Skandal kann Örtings
Centre deswegen nichts zu tun haben. Diverse Abgeordnete des europäischen
Parlaments haben diese Tatsache im Innenausschuss des EU-Parlaments bereits
moniert.
12 Feb 2014
## LINKS
[1] http://twitter.com/TroelsOerting
[2] http://www.europol.europa.eu/ec3
[3] http://europa.eu/rapid/press-release_IP-14-129_en.htm
[4] http://de.wikipedia.org/wiki/Cracker_(Computersicherheit)
[5] http://www.heise.de/newsticker/meldung/Chef-der-EU-Cybercops-zieht-Erfolgsb…
[6] http://www.bbc.co.uk/news/world-europe-24539417
[7] http://de.wikipedia.org/wiki/Botnetz
[8] http://de.wikipedia.org/wiki/Malware
## AUTOREN
Christian Fleige
## TAGS
Hackerangriff
Organisiertes Verbrechen
Europol
Drogenschmuggel
BSI
Datenschutz
Geheimdienst
Sascha Lobo
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