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# taz.de -- Sächsischer Grüner legt Ämter nieder: Keine Lust auf Schwarz-Gr�…
> Johannes Lichdi will lieber Rot-Rot-Grün als Schwarz-Grün – doch die
> Landesspitze will sich beides offenhalten. Nun hat er Konsequenzen
> gezogen.
Bild: Wettert gegen die sächsische Grünen-Spitze: Johannes Lichdi
DRESDEN taz | Man kennt Johannes Lichdi als einen Polterer, der sein
Gegenüber manchmal kaum zu Wort kommen lässt – schon gar nicht, wenn es
darum ging, bei Landtagsdebatten das letzte Wort zu behalten. Auch jetzt
hat der leidenschaftliche Grüne einen deutlichen Schlusspunkt gesetzt: In
einer Erklärung zu seinem faktischen Rückzug aus der sächsischen
Landespolitik poltert Lichdi heftig.
Doch sein Verzicht auf eine erneute Kandidatur zu den Landtagswahlen Ende
August ist keine Affekthandlung und kommt auch nicht überraschend. Der
Hauptgrund hat einen Namen: Antje Hermenau, Fraktionsvorsitzende der Grünen
im Landtag.
Die ehemalige Haushaltsexpertin der Grünen-Bundestagsfraktion redet
grundsätzlich mit jedem, sehr gern mit der CDU und am liebsten mit deren
Fraktionschef Steffen Flath. Dagegen war Lichdi schon beim Landesparteitag
im vorigen November aufgetreten und war damit angeeckt. Denn trotz der
Erfahrungen des Wahldesasters von 1994, als sie Schwarz-Grün nicht explizit
ausgeschlossen hatte und nur 4,1 Prozent bekam, schließt die Partei auch
für die Wahl dieses Jahr ein solches Bündnis nicht aus. Die Spitze des
Landesverbands habe das Wahlprogramm faktisch suspendiert, wettert nun der
Anhänger eines Linksbündnisses, Antje Hermenau betreibe einen „Kurs der
Banalisierung und Aufgabe grüner Inhalte“.
Mit Johannes Lichdi verlieren die Grünen auf Landesebene ihre
debattenfreudigste „Mehrzweckwaffe“ und ein Zugpferd. Eigentlich hat der
gebürtige Heilbronner in Freiburg Jura studiert, und sein Referendariat
führte ihn 1992 nach Dresden. Noch vor seinem Eintritt bei den Grünen 1995
arbeitete er in der Landtagsfraktion mit.
Als Landtagsabgeordneter ab 2004 aber trat er nicht nur als Rechtspolitiker
in Erscheinung, sondern ackerte auch für Klima- und Naturschutz und saubere
Energien. In der Dresdner Neustadt holte er mit 22,3 Prozent das beste
Erststimmenergebnis der sächsischen Grünen. Jetzt sieht der 50-jährige
Lichdi im Dresdner Stadtrat seine politische Zukunft: Denn auch wenn er den
gegenwärtigen Kurs der Partei kritisiere, wolle er den Grünen treu bleiben.
13 Feb 2014
## AUTOREN
Michael Bartsch
## TAGS
Schwerpunkt Landtagswahlen
Grüne
Sachsen
Schwerpunkt Überwachung
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