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# taz.de -- Unruhe in australischem Flüchtlingslager: Verletzte bei Ausbruchsv…
> Australiens Asylpraxis ist äußerst umstritten. Nun sind bei Protesten
> gegen die Politik des Landes mehrere Menschen verletzt worden.
Bild: Immer wieder versuchen Flüchtlinge, die australische Küste zu erreichen.
SYDNEY afp | Bei einem Ausbruch aus einem australischen Flüchtlingslager
auf der Insel Manus im Norden von Papua Neuguinea sind zahlreiche
Flüchtlinge verletzt worden. Bei dem Ausbruch am Sonntagabend seien
zunächst 35 Asylbewerber entkommen, doch hätten Mitglieder des für das
Lager zuständigen privaten Wachdiensts die Flüchtlinge wieder eingefangen,
sagte Australiens Einwanderungsminister Scott Morrison am Montag. Dabei
seien acht Menschen festgenommen und 19 Menschen verletzt worden.
Laut Morrison erfolgte der Ausbruch nach einem Treffen der Flüchtlinge mit
Beamten von Papua Neuguineas Einwanderungsbehörde, bei der die Asylbewerber
darüber informiert wurden, dass sie auch dann in Papua Neuguinea
angesiedelt würden, wenn ihre Asylgesuche anerkannt würden. Demnach
begannen die Asylbewerber daraufhin Slogans zu rufen, bevor sie aus dem
umzäunten Gelände ausbrachen. Morrison konnte keine genauen Angaben zu den
von den Wachleuten eingesetzten Waffen oder den Verletzungen der
Flüchtlinge machen.
Gemäß Australiens äußerst umstrittener Asylpraxis werden Bootsflüchtlinge
in das Lager in Manus beziehungsweise ein zweites Lager auf der
Pazifikinsel Nauru gebracht. Manus ist eine kleine Insel im Norden des
Archipels von Papua Neuguinea. Morrison sagte, die Ansiedlung der
Flüchtlinge sei eine „Herausforderung“, die noch nicht gelöst sei.
Womöglich würden die derzeit 1340 Insassen des Lagers dauerhaft dort
bleiben. Das UN-Flüchtlingshilfswerk hat die Lebensbedingungen in dem Lager
scharf verurteilt.
Australiens Ministerpräsident Tony Abbott sagte, die Insassen würden
menschlich behandelt, doch „wenn man illegal per Boot nach Australien
kommt, ist dies, so fürchte ich, was einem passiert“. „Wir sind ein
Leuchtturm, ein Leuchtturm der Freiheit und des Anstands und der
Großzügigkeit, doch wir können Menschen nicht erlauben, diese Großzügigkeit
auf diese Weise auszunutzen.“ Die Flüchtlinge sollten auf legalem Weg und
nicht „durch die Hintertür“ kommen, sagte der konservative Politiker, der
eine harte Linie in der Flüchtlingspolitik vertritt.
17 Feb 2014
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