Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Bürgerkrieg im Südsudan: Der Kampf ums Öl geht weiter
> Im ölreichen Norden des Südsudans sind schwere Kämpfe zwischen
> Regierungstruppen und Rebellen entbrannt. Im Januar war eine Waffenruhe
> ausgehandelt worden.
Bild: Die Rebellen in der Oberen Nilregion befinden sich in Hab-Acht-Stellung.
JUBA dpa | Trotz einer im Januar ausgehandelten Waffenruhe sind im
ölreichen Norden des Südsudans erneut schwere Kämpfe zwischen
Regierungstruppen und Rebellen entbrannt. „Die Gefechte rund um Malakal
toben seit 8.00 Uhr heute Morgen. Aber ich kann derzeit nicht sagen, wer
die Stadt kontrolliert“, sagte Armeesprecher Philip Aguer am Dienstag der
Nachrichtenagentur dpa. Die Kämpfer seien unter anderem mit
Maschinengewehren und Granatwerfern im Einsatz.
Ein Sprecher der Rebellen betonte hingegen, seine Männer hätten Malakal im
Bundesstaat Oberer Nil erobert. „Jetzt marschieren sie auf Paloch zu, wo es
die größten Ölfelder der Region gibt.“
Das erst 2011 unabhängig gewordene Land versinkt seit Mitte Dezember in
blutiger Gewalt, die auch ethnische Hintergründe hat. Vorausgegangen war
ein Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem ehemaligen
Stellvertreter Riek Machar.
Der örtliche Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Vision, Michael
Arunga, erklärte, mittlerweile hätten 28 000 Menschen Zuflucht auf einem
UN-Gelände in Malakal gesucht. Viele von ihnen seien Kinder. Wegen der
neuen Gewalt werde es für Helfer immer schwieriger, die Flüchtlinge zu
unterstützen.
## Angst vor einem Raketenangriff auf das UN-Gelände
„Zudem gibt es die Befürchtung, dass eine Rakete oder ein Geschoss das
Gelände treffen und zahlreiche Menschen töten könnte“, sagte Arunga in
einem Telefon-Interview. Zahlreiche weitere Bürger hielten sich außerhalb
von Malakal versteckt.
Von der Stadt selber sei nicht mehr viel übrig: „Die meisten Häuser sind
abgebrannt, der Markt ist zerstört und die Lager vieler Hilfsorganisationen
wurden geplündert.“ Es werde lange Zeit dauern, bis in der Stadt wieder
eine Art Normalität einkehren könne.
Bereits im Januar war es rund um Malakal zu schweren Gefechten gekommen.
Mehr als 200 Zivilisten waren bei dem Versuch, vor den heranrückenden
Kämpfern zu fliehen, im Nil ertrunken. Ihr völlig überfülltes Boot war
gesunken.
Delegationen von Kiir und Widersacher Machar hatten sich kurze Zeit später
auf eine Waffenruhe geeinigt. Jedoch wurde dennoch immer wieder über Gewalt
berichtet. Beide Seiten sind seit vergangener Woche erneut in der
äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba vertreten, um politische Lösungen zu
finden.
18 Feb 2014
## TAGS
Südsudan
Rebellen
Bürgerkrieg
Waffenruhe
Ölkonzern
Südsudan
Australien
Hamburg
Südsudan
Südsudan
## ARTIKEL ZUM THEMA
Angriff auf UN-Stützpunkt im Südsudan: Unbewaffnete Zivilisten getötet
Bewaffnete greifen einen UN-Komplex an, in dem Zivilisten Zuflucht vor der
Gewalt im Land suchten. Dabei werden mindestens 58 Menschen getötet und
über 100 verletzt.
Flüchtlingslager in Australien: Wenn der Mob für Ordnung sorgt
In einem Auffanglager in Papua-Neuguinea wurde ein Mensch getötet, 77
wurden verletzt. Einheimische und Polizisten sollen das Lager angegriffen
haben.
Schlagloch Brand in Asylbewerberheim: Es brennt wieder
Von der Freiwilligen Feuerwehr in meinem Ort kann man viel lernen. Zum
Beispiel, wie man für den Ernstfall probt und sudanesische Jugendliche
anwirbt.
Flüchtlinge im Südsudan: Opfer des ethnischen Hasses
Der Präsident ein Dinka, sein Vize ein Nuer. Weil sie streiten, töten sich
die Volksgruppen nun gegenseitig. Besuch in einem gespaltenen Land.
Bürgerkrieg im Südsudan: Am Nil sollen die Waffen schweigen
Die Kriegsparteien unterzeichnen zwei Abkommen zum Abschluss ihrer
Verhandlungen in Addis Abeba. Politische Gefangene kommen nicht frei.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.