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# taz.de -- App für Röntgenbild-Diagnose: Finde den Tumor
> Eine App soll Medizinern helfen, Röntgenbilder richtig zu interpretieren.
> Neben Testaufgaben ist auch ein Austausch der Ärzte über reale
> Problemfälle möglich.
Bild: Die Interpretation von Röntgenbildern erfordert viel Erfahrung
BERLIN taz | „Teste dein Wissen gegen die Uhr“. Dazu fordert [1][die neue
App „Experior Medical“] auf, mit der Medizinstudenten und Ärzte sich in der
möglichst schnellen und treffenden Interpretation von Röntgenbildern üben
können. Entwickelt hat diese App ein Team um den nordirischen
Nuklearmediziner Tom Lynch und den IT-Experten Kevin Donaghy.
Sie zeigt dem Benutzer eine Vielzahl verschiedener Röntgenbilder. Aufgabe
ist es, diese zu lesen und eine Diagnose zu stellen. Im Falle einer
Fehleinschätzung gibt es in Echtzeit ein professionelles Feedback. Die
Ergebnisse werden gespeichert, um so mit der Zeit die Stärken und Schwächen
des Benutzers zu erkennen und gezielt an ihnen zu arbeiten. In einem
[2][Interview mit dem britischen Fernsehsender BBC] erklärte Lynch,
„Experior Medical“ sei die erste App ihrer Art weltweit.
Mehrere tausend Bilder und Tests befinden sich in der Bilddatenbank der
App. Manche sind eindeutig, bei anderen ist die Diagnose schwieriger.
Gebrochene Kiefer, Gewebeansammlungen in der Brust oder Haarrisse im
Schädel - das Aufgebot an körperlicher Gebrechen ist vielseitig. Dennoch
handele es sich bei den Aufnahmen um „typische Röntgenbilder, die ein
angehender oder auch erfahrener Arzt in der Notaufnahme sehen würde“,
erklärte Lynch der BBC.
Der große Vorteil von „Experior Medical“: Da die App für das iPad
entwickelt wurde, können Ärzte und Studenten von überall darauf zugreifen.
Im Krankenhaus oder Zuhause, 24 Stunden, rund um die Uhr. Lynch zufolge hat
die App bereits 10.000 Benutzer, manche von ihnen sogar in Australien und
Neuseeland.
## Hilfe bei der Diagnose in schwierigen Fällen
Doch die App soll mehr sein als nur ein Übungsfeld. Sie soll auch in der
Realität helfen, schwierige Fälle zu lösen. Ist sich ein Arzt bei einem
Röntgenbild mit seiner Diagnose unsicher, kann er es mit Hilfe der App
hochladen und sich mit Kollegen und Kolleginnen auf der ganzen Welt darüber
austauschen, [3][berichtet Heise Online]. So sollen Fehldiagnosen reduziert
werden. Um diese Funktion zu nutzen, ist allerdings eine Zustimmung der
Patienten nötig.
Lynch zufolge zeichnet sich die App durch die Kombination von unmittelbarem
Feedback und Langzeiteffekt aus. Dadurch, dass die Testergebnisse
gespeichert werden, wird das Profil des Benutzers immer detaillierter. So
kann er die Fälle, die ihm besonders schwierig erscheinen, gezielt
trainieren. Lynch zufolge gehe diese Methode viel weiter als das übliche
Monitoring mit einem Punktesystem für besuchte Fortbildungen. Denn mit
„Experior Medical“ könne man die Fähigkeiten und Verbesserungen der Ärzte
direkt nachverfolgen.
Die Idee, medizinische Weiterbildung mit mobilen Geräten zu kombinieren,
trifft den Trend der Zeit. Längst erfüllen Apps nicht mehr nur den Zweck
mobiler Straßenkarten oder Busfahrpläne. Taz.de berichtete vor kurzem
[4][über eine „Ich-bin-noch-am-Leben“-App], mit der Smartphone-User im
Libanon ihrer Familie nach einem Anschlag ein Lebenszeichen senden können.
Nicht nur Mediziner können mit „Experior Medical“ unabhängig von Zeit und
Ort ihre Fertigkeiten an Röntgenbildern testen. Die App kann man sich
momentan gratis im iTunes Store herunterladen. Und so könnte es gut sein,
dass sich zu den Quizduell-Spielern, Twitter-Schreibern und
Schach-Duellanten in der U-Bahn bald auch der eine oder andere
Röntgenbild-Interpretierer gesellt.
18 Feb 2014
## LINKS
[1] http://www.experiormedical.com/index.html
[2] http://www.bbc.co.uk/news/uk-northern-ireland-26097568
[3] http://www.heise.de/tp/blogs/10/155881
[4] /Ich-bin-am-Leben-App-im-Libanon/!132796/
## AUTOREN
Dinah Riese
## TAGS
Diagnose
Medizin
iPad
iPad
Datenschutz
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