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# taz.de -- Gewalt an der Grenze: Israel greift syrische Armeeposten an
> Es kracht zwischen Israel und Syrien. Doch beide Staaten haben kein
> Interesse an einer weiteren Eskalation entlang der gemeinsamen Grenze.
Bild: Israelische Soldaten auf den Golanhöhen
JERUSALEM taz | An der israelisch-syrischen Grenze auf den Golanhöhen droht
eine Eskalation. Zum ersten Mal seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien flog
die israelische Luftwaffe am Mittwoch Angriffe auf mehrere syrische
Militärposten. Am Vortag waren vier israelische Soldaten bei der Explosion
einer im Grenzbereich versteckten Bombe verletzt worden. Einer der Männer
schwebte noch gestern in Lebensgefahr.
Auf syrischer Seite kam nach Angaben der Armee ein Soldat bei den
Luftangriffen ums Leben, sieben weitere wurden verletzt. Die syrische Armee
warnte, dass nun „alle Optionen offen sind“. Israels Generalstabschef Benny
Ganz konterte, dass, „wer gegen Israel vorgeht, einen Fehler macht“.
Die Drohgebärden beider Seiten haben in erster Linie das Ziel, eine weitere
Eskalation zu vermeiden. Syriens Führung hat genug mit der Opposition im
eigenen Land zu tun und wird alles daransetzen, eine zusätzliche Front zu
vermeiden. Umgekehrt liegt es im Interesse Israels, nicht in die Kämpfe in
Syrien involviert zu werden.
Vor zwei Jahren waren israelische Soldaten in der Grenzregion offenbar
versehentlich unter Beschuss geraten, was Israel mit ähnlicher Münze
vergalt. Anschließend blieb es umgehend wieder ruhig. Die einzigen
Luftangriffe, die Israel bislang lancierte, hatten stets Waffenlieferungen
im Visier, die sich nach israelischer Einschätzung auf dem Weg zur
libanesischen Hisbollah befanden.
## Spekulationen über Hisbollah
Die Kämpfer der Hisbollah stecken möglicherweise hinter dem Anschlag gegen
die israelischen Soldaten. Nach israelischen Armeeberichten hatte es
bereits vor zwei Wochen einen ähnlichen Angriffsversuch gegeben, bei dem
jedoch niemand zu Schaden kam. Auch im israelisch-libanesischen
Grenzbereich explodierte Ende letzter Woche ein Sprengsatz, der jedoch laut
Armeeeinschätzung nicht auf das Konto der Hisbollah geht.
Rund 5.000 libanesische Hisbollah-Anhänger kämpfen derzeit auf der Seite
von Präsident Baschar al-Assad gegen die syrische Opposition. Die
schiitischen Extremisten hegen offiziell derzeit keine Ambitionen, Israel
in die Kämpfe zu verwickeln.
Auch hält Israels Verteidigungsminister Mosche Jaalon die syrische
Regierung für die Übergriffe verantwortlich. Sollte die Führung in Damaskus
„weiter mit Terroristen kollaborieren, die danach streben, Israel Schaden
zuzufügen, werden wir einen hohen Preis dafür fordern und dafür sorgen,
dass sie ihr Verhalten bereuen wird“. Regierungschef Benjamin Netanjahu
resümierte deutlich simpler: „Wir tun dem weh, der uns wehtut.“
19 Mar 2014
## AUTOREN
Susanne Knaul
## TAGS
Schwerpunkt Syrien
Israel
Hisbollah
Schwerpunkt Syrien
Homs
Flüchtlinge
Jabrud
Schwerpunkt Syrien
Autobombe
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