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# taz.de -- Kritik an neuem Chef von Mozilla Firefox: Hilfe, mein Browser ist h…
> Seit Tagen wird gegen den neuen CEO von Mozilla protestiert, weil er
> homophob sein soll. Jetzt ruft die erste US-Webseite zum Browser-Boykott
> auf.
Bild: Plötzlich böse? Firefox.
BERLIN taz | Die Euphorie hielt nur einen Tag. Vor einer Woche wurde
Brendan Eich als neuer Chef von Mozilla berufen, der Firma hinter dem
Webbrowser Firefox. Er gilt als Erfinder von JavaScript, war Mitgründer von
Mozilla, zuletzt Chef-Techniker. Der ideale neue CEO also.
Doch schon einen Tag später wurde eine für Eich verhängnisvolle Spende
bekannt. Er hat [1][vor sechs Jahren 1000 US-Dollar] für die Befürworter
eines Gesetzesvorhabens in Kalifornien überwiesen. Diese wollten per
Volksentscheid erreichen, dass nur noch die Ehe zwischen heterosexuellen
Paaren staatlich anerkannt wird.
Wegen dieser vermeintlich homophoben Spende steht Eich seitdem in der
Kritik. Mehrere [2][Webentwickler riefen zum Boykott auf],
Mozilla-Mitarbeiter distanzierten sich von ihrem Chef und [3][forderten ihn
zum Rücktritt auf]. Der Shitstorm muss Eich getroffen haben. In [4][einem
Blogpost entschuldigt er sich] indirekt für die Spende und erklärt, wie
sehr ihm die Gleichstellung homosexueller Menschen am Herzen liege.
Dessen ungeachtet hat sich am Montag eine prominente US-Webseite den
Boykott-Aufrufen angeschlossen. Mozilla-User, die die [5][US-Datingseite
OkCupid] aufrufen, sehen nicht die gewohnte Startseite, sondern einen
offenen Brief vor schlichtem Hintergrund „Hey Mozilla Firefox User.
Entschuldige die Unterbrechung. Mozillas neuer CEO, Brendan Eich, ist ein
Gegner der Gleichstellung homosexueller Paare. Wir würden es daher
befürworten, wenn unsere User nicht Mozilla nutzen.“
## Acht Prozent illegal
Politik sei eigentlich nicht Thema einer Webseite, schreiben die Macher
weiter. Doch OkCupid habe in den vergangenen zehn Jahren alles dafür getan,
Menschen zusammen zu bringen. „Wenn Individuen wie Mr. Eich ihren Willen
bekämen, wären 8 Prozent der Beziehungen, die wir gestiftet haben,
illegal“, schreiben sie zur Begründung. User können zwar mit Firefox auch
auf OkCupid weiter surfen, die Datingseite aber präsentiert genüsslich
Alternativen wie Google Chrome, Internet Explorer, Opera und Safari.
Ein Sprecher von Mozilla [6][erklärte gegenüber Techcrunch]: „Mozilla
unterstützt Gleichheit für alle, inklusive bei der Eheschließung von
LGBT-Paaren. Egal, wer du bist oder wen du liebst, jeder sollte die
gleichen Rechte haben und gleich behandelt werden.“ Nach Mozilla-Angaben
habe OkCupid sich nicht an Mozilla gewandt um über ihre Intention zu
sprechen oder um die Fakten zu überprüfen.
Eich musste aufgrund des öffentlichen und internen Drucks schnell zu Kreuze
kriechen. OkCupid nutzt die vermeintliche Homophobie des neuen CEO dennoch.
Für eine sinnvolle und wichtige Botschaft. Aber natürlich auch zu
Marketingzwecken.
Dieser Text wurde unter Verwendung von Mozilla Firefox produziert.
1 Apr 2014
## LINKS
[1] http://projects.latimes.com/prop8/donation/8930/
[2] http://betanews.com/2014/03/24/new-mozilla-ceo-is-allegedly-anti-gay-marria…
[3] http://twitter.com/chmcavoy/status/449230809493278721
[4] http://brendaneich.com/2014/03/inclusiveness-at-mozilla/
[5] http://www.okcupid.com/
[6] http://techcrunch.com/2014/03/31/okcupid-offers-firefox-visitors-links-to-a…
## AUTOREN
Paul Wrusch
## TAGS
Firefox
Mozilla
Homophobie
USA
Boykott
Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
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