# taz.de -- Erdbeben vor chilenischer Küste: Vorsorglich evakuiert | |
> Heftiges Erdbeben der Stärke 8,2: Im Norden von Chile sind mindestens | |
> fünf Menschen ums Leben gekommen. Der Küstenstreifen wurde wegen | |
> Tsunami-Alarm evakuiert. | |
Bild: Am Dienstagabend wurden die Bewohner der Küstenregion Chiles vorsorglich… | |
SANTIAGO afp | Bei einem heftigen Erdbeben vor der chilenischen Küste sind | |
mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Das Beben der Stärke 8,2 | |
erschütterte am Dienstagabend chilenischer Ortszeit den Norden des Landes. | |
Wenig später trafen meterhohe Wellen die Küste, gefährdete Gebiete wurden | |
evakuiert. Präsidenten Michelle Bachelet erklärte die Region zum | |
Katastrophengebiet. Neben Chile gaben auch Peru, Ecuador und Honduras | |
Tsunamiwarnungen aus. | |
Der chilenische Innenminister Rodrigo Peñalillo teilte mit, vier Männer und | |
eine Frau seien in den Städten Iquique und Alto Hospicio ums Leben gekomen. | |
Sie hätten entweder Herzinfarkte erlitten oder seien von Trümmerteilen | |
erschlagen worden. Zuvor war zudem von mindestens drei Schwerverletzten die | |
Rede. | |
Das Zentrum des Bebens lag etwa 90 Kilometer von der Hafenstadt Iquique | |
entfernt im Meer und war bis ins Binnenland Boliviens zu spüren. Mehr als | |
zwei Meter hohe Wellen trafen auf die chilenische Nordküste, die Bachelet | |
zum Notstandsgebiet erklärte. Es wurde zudem ein Nachbeben der Stärke 6,2 | |
registriert. | |
## Schiffe sollen nicht auslaufen | |
Evakuierungen wurden nur in Chile angeordnet, aber auch Peru und Ecuador | |
warnten ihre Küstenbewohner von einem Tsunami. Ecuador setzte die Warnstufe | |
jedoch nach einiger Zeit bereits wieder herunter. Im mittelamerikanischen | |
Honduras wurden kleine und mittelgroße Schiffe in gefährdeten Häfen | |
angewiesen, nicht auszulaufen. | |
Über die Tiefe, in der sich der Erdstoß im Pazifik ereignete, gab es | |
Unklarheit. Die US-Erdbebenwarte gab sie mit zehn Kilometern an, die | |
chilenischen Behörden sprachen von mehr als 46 Kilometern. Die Wellen, die | |
auf die chilenische Küste trafen, waren nach Angaben der US-Erdbebenwarte | |
bis zu 2,11 Meter hoch. | |
Die ersten Wellen trafen die nördliche Küste Chiles. Es wurde erwartet, | |
dass sie sich binnen fünf Stunden immer weiter nach Süden verlagern würden. | |
Eine Bewohnerin der Stadt Arica am nördlichsten Ende der chilenischen Küste | |
berichtete telefonisch, die Straßenbeleuchtung sei während der Evakuierung | |
ausgefallen. | |
Die Evakuierungen verliefen weitgehend geordnet, sorgten aber für | |
Verkehrsstaus. In mehreren Orten fiel der Strom aus, das Telefonnetz und | |
die Wasserversorgung wurden aber offenbar nirgendwo unterbrochen. Das | |
Innenministerium teilte mit, das Wasser vor der Küste habe sich mehrere | |
Meter zurückgezogen - ein Zeichen für bevorstehende hohe Wellen. | |
## Tsunamiwarnung für Kolumbien | |
Ecuadors Staatschef Rafael Correa schrieb bei Twitter: „Jeder sollte | |
aufmerksam und bereit sein.“ Ähnlich äußerten sich die peruanischen | |
Behörden. Im Süden Perus wurden Straßen in Küstenregionen vorsorglich | |
gesperrt. Das Pazifik-Tsunamiwarnzentrum auf Hawaii ermahnte auch die | |
Bürger Kolumbiens und Panamas zur Vorsicht. | |
Chile liegt in einer erdbebengefährdeten Zone. Im Februar 2010 ereignete | |
sich vor der Küste des Landes etwa 235 Kilometer südwestlich der Hauptstadt | |
Santiago de Chile ein heftiges Beben der Stärke 8,8. Mehr als 500 Menschen | |
kamen ums Leben, zahlreiche Häuser und Straßen wurden zerstört. | |
2 Apr 2014 | |
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