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# taz.de -- Anschlag auf afghanisches Ministerium: Taliban-Terror gegen Wahlen
> Vor den Wahlen in Afghanistan am Samstag haben die Taliban erneut
> zugeschlagen: Ein Selbstmordattentäter riss mindestens sechs Menschen mit
> in den Tod.
Bild: Schwerbewaffnete Polizisten bewachen das Innenministerium in Kabul.
KABUL ap | Auf dem schwer gesicherten Gelände des afghanischen
Innenministeriums hat sich ein als Soldat verkleideter Selbstmordattentäter
in die Luft gesprengt und sechs Polizisten mit in den Tod gerissen. Dies
teilte ein Sprecher des Ministeriums am Mittwoch in Kabul mit. Die
radikalislamischen Taliban übernahmen die Verantwortung für den Anschlag.
Der Attentäter hatte den Angaben zufolge in einer Gruppe anderer
uniformierter Männer mehrere Kontrollpunkte passiert und war bis zum Tor
des Ministeriums vorgestoßen. Dort zündete er seinen Sprengstoff. Zunächst
hatte das Ministerium von vier Toten gesprochen. Nachdem Ermittler den
Tatort erreicht hatten, korrigierte es die Zahl nach oben.
Nur Stunden zuvor hatte Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid vor weiteren
Anschlägen vor der für Samstag geplanten Präsidentschaftswahl gewarnt. Er
mahnte die Afghanen, nicht an dem Urnengang teilzunehmen. Wahlhelfer und
Wahllokale würden angegriffen. Das Innenministerium trägt die
Hauptverantwortung für die Sicherheit bei den Wahlen.
Bereits am Morgen war bekanntgeworden, dass Taliban-Kämpfer einen
entführten Lokalpolitiker getötet haben, der in der Provinz Sar-i-Pul im
Norden des Landes zur Wahl des Provinzrats antreten wollte. Mit ihm starben
acht weitere Personen, wie Provinzgouverneur Abdul Dschabar Hakbin sagte.
Der Kandidat Hussain Nasari war vor drei Tagen zusammen mit Begleitern auf
dem Weg in die Provinzhauptstadt verschleppt worden. Die Behörden hätten
eine Nachricht bekommen, dass Nasari und zwei weitere Personen geköpft
worden seien, sagte Hakbin weiter. Doch befänden sich die Leichen des
Kandidaten und vier weiterer Getöteter in einem unzugänglichen Gebiet. Vier
Leichen wurden dagegen geborgen und ein Verletzter gerettet, wie Hakbin
weiter sagte.
Bei der Wahl am Samstag liegt das Hauptaugenmerk darauf, wer Nachfolger von
Präsident Hamid Karsai wird. Die Taliban verüben seit Wochen verstärkt
Anschläge, um die Vorbereitung für den Urnengang zu stören. Der Westen ist
besorgt, zumal zum Jahresende die Kampftruppen der Schutztruppe Isaf aus
Afghanistan abgezogen werden.
2 Apr 2014
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Hamid Karsai
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Anja Niedringhaus
Schwerpunkt Afghanistan
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