Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- EU-Afrika-Gipfel in Brüssel: „Wiederherstellung des Rechtsstaats…
> In Brüssel tagt derzeit der EU-Afrika-Gipfel. Der Kommandeur der
> EU-Truppe in der Zentralafrikanischen Republik erklärt, was er vorhat.
Bild: Auch am Flughafen von Bangui soll die EU-Truppe zum Einsatz kommen.
taz: Herr Pontiès, was genau ist die Mission Ihrer Truppe, und welche
Mittel stehen Ihnen zur Verfügung?
General Philippe Pontiès: Es geht um Intervention zur Wiederherstellung der
Sicherheit. Dafür hat die Truppe Infanterie-Einheiten. Mit Gendarmerie wird
sie zur Wiederherstellung des Rechtsstaats beitragen. Sie hat eine
Komponente „Spezialkräfte“, eine Komponente Logistik sowie Aufklärung.
Diese Kombination ermöglicht es uns, unsere Mission zu erfüllen. Dazu
kommen zivil-militärische Kapazitäten, also die Möglichkeit, militärische
Aktionen, Polizeioperationen und die Schaffung oder Stärkung von
Entwicklungsprojekten oder humanitärer Hilfe zu kombinieren.
Was heißt das in der Umsetzung?
Mein Mandat ist sehr klar: die Stadt Bangui, sonst nichts. Innerhalb
Banguis haben wir beschlossen, uns auf den Flughafen und die zwei
benachbarten 3. und 5. Stadtbezirke zu beschränken. Die Idee ist, mit 800
Soldaten über sechs Monate aufzubauen, was ich „Pilotsektoren“ nenne, die
Vorbildcharakter in Sachen Sicherheit, Stabilität und wirtschaftlicher
Aktivität haben und auf andere Teile Banguis ausstrahlen können.
Wann sind Sie einsatzfähig? Wann wird man vor Ort einen Unterschied merken?
Ende April wird die Truppe in ihrer Anfangskapazität stehen, und bis Ende
Mai erreicht sie ihre volle operationelle Kapazität. Wir müssen in der Lage
sein, in Bangui 800 Soldaten zu stationieren, von denen drei Viertel sich
vollständig dem Kern der Mission widmen, also der Wiederherstellung der
Sicherheit. Und danach gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder führt die
Lageeinschätzung dazu, dass wir keine zusätzlichen Kapazitäten brauchen –
oder die Lage bedeutet, dass wir ein paar Leute mehr brauchen; dann würden
wir den Prozess der Truppenaufstellung verlängern.
Ihre Truppe soll aber mit den bestehenden Eingreiftruppen zusammenarbeiten:
die französische „Sangaris“ und die afrikanische „Misca“. Wenn Sie die…
Truppen in Bangui ablösen, damit sie sich woandershin verlegen, welches
Ergebnis erwarten Sie insgesamt?
Erlauben Sie mir, nur über Eufor zu reden, und wir sind ja noch gar nicht
da. Also ist es etwas kompliziert für mich, das zu bewerten, und ich will
weder den Franzosen noch den Afrikanern vorgreifen. Aber Sie haben recht,
dass die Koordination eine große Herausforderung darstellt, weil es schon
zwei Eingreiftruppen vor Ort gibt. Und man muss sich auch mit der UNO und
der Vielfalt an staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen absprechen.
Und Sie müssen mit der Bevölkerung sprechen können. Wie werden das zum
Beispiel polnische Polizisten machen?
Wir waren jahrelang in Afghanistan als multinationale Truppe. Ich glaube
nicht, dass irgendeine Einheit dort anfangs besonders gut Paschtunisch
sprach und das hat die Operationen auch nicht behindert.
3 Apr 2014
## TAGS
Brüssel
Humanitäre Hilfe
Militär
Bangui
Zentralafrikanische Republik
Nigeria
Bangui
Zentralafrikanische Republik
Zentralafrika
Zentralafrikanische Republik
Schwerpunkt Demokratische Republik Kongo
## ARTIKEL ZUM THEMA
Russischer Waffenflieger in Nigeria: Heikle Fracht in dunkler Nacht
Ein russisches Flugzeug voller Waffen landet in Nigeria und wird
beschlagnahmt. Frankreich sagt: Das Zeug gehört uns und sollte nach Tschad.
Zentralafrikanische Republik: Bangui von Muslimen „gesäubert“
Afrikanische Eingreiftruppen eskortieren fast alle der noch in der
zentralafrikanischen Hauptstadt verbliebenen Muslime aus der Stadt
Intervention in Zentralafrika: Europa kommt, Muslime gehen
Während die EU ihre Bangui-Truppe lanciert, will das UNHCR die letzten
Muslime aus der Stadt evakuieren. Sie seien nicht mehr zu schützen.
Zentralafrikanische Republik: Noch brutaler als die anderen
Vor einem Jahr sah es aus, als könnte der Bürgerkrieg in Zentralafrika
beendet sein. Nun ist die Hauptstadt ein Schlachtfeld.
Zentralafrikanische Republik: Granaten zerfetzen Trauernde
Ein neues Massaker in Bangui verschärft die Spannungen in der Bevölkerung.
Deutschland will sich jetzt doch verstärkt an einer EU-Intervention
beteiligen.
UN-Mission im Kongo: Unruhige Zeiten für die Blauhelme
Die UN-Mission im Kongo muss zugleich kämpfen, umziehen und sparen. Im
UN-Sicherheitsrat steht jetzt ihre Verlängerung an.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.