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# taz.de -- Krise in der Ukraine: Angst vor einer zweiten Krim
> Im Osten der Ukraine ist die Lage weiter angespannt. Während prorussische
> Demonstranten auf Verstärkung hoffen, befürchten andere eine Invasion
> Moskaus.
Bild: Gestürmte Regionalverwaltung in Luhansk
KIEW/PRAG dpa/rtr | [1][Nach der Erstürmung] mehrerer öffentlicher Gebäude
im Osten der Ukraine durch prorussische Kräfte ist die Situation in den
Städten Charkow, Lugansk und Donezk weiter instabil. Es gebe von außen
gesteuerte Provokationen, um die Lage gezielt zu destabilisieren, sagte der
Leiter der Gebietsverwaltung in Charkow, Igor Baluta, einer Mitteilung
zufolge.
Die Regierung in Kiew ist alarmiert. Die Proteste zielten darauf, einen
Einmarsch ausländischer Truppen zu provozieren, sagte der ukrainische
Ministerpräsident Arseni Jazenjuk am Montag. Russische Truppen stünden 30
Kilometer von der Grenze entfernt. Sie seien entgegen entsprechender
Forderungen auch aus dem Westen nicht zurückgezogen worden. Die Ukraine
werde nicht zulassen, dass ausländische Truppen einmarschierten und
ukrainisches Gebiet besetzten, betonte Jazenjuk.
Der tschechische Präsident Milos Zeman hat unterdessen den möglichen
russischen Einmarsch in den Osten der Ukraine als rote Linie im Konflikt
mit Moskau bezeichnet. „Wenn Russland entscheidet, seine territoriale
Expansion auf die Ost-Ukraine auszuweiten, dann ist der Spaß vorbei“, sagte
Zeman am Sonntag dem öffentlich-rechtlichen tschechischen Rundfunk. In
diesem Fall würde er nicht nur „schärfstmögliche Sanktionen“ gegen Moskau
befürworten, sondern sei für „militärische Bereitschaft seitens der NATO�…
die dann etwa Truppen in die Ukraine schicken solle.
Moskautreue Aktivisten erwarten am Montag Verstärkung aus anderen Städten,
um ein Zeltlager zu organisieren – wie zuletzt auf dem zentralen
Unabhängigkeitsplatz in Kiew, dem Maidan. Dort hatten blutige Proteste zum
Machtwechsel in der Ex-Sowjetrepublik geführt. Gegen die neue prowestliche
Führung in Kiew gibt es in südlichen und östlichen Teile der Ukraine
Proteste.
Auf dem besetzten Gebäude der Gebietsverwaltung in Charkow weht Medien
zufolge die russische Fahne. Die zum Teil Maskierten fordern ein Referendum
über einen Anschluss an Russland nach dem umstrittenen Vorbild der
Schwarzmeerhalbinsel Krim.
In Lugansk leitete die Staatsanwaltschaft ein Verfahren ein, nachdem
Aktivisten das örtliche Geheimdienstgebäude gestürmt hatten. Dabei waren am
Sonntag mehrere Menschen verletzt worden. Die Miliz in Lugansk wurde in
„Kampfbereitschaft“ versetzt, wie Behörden mitteilten. Die Zufahrtsstraßen
zur Stadt seien gesperrt. Maskierte im Geheimdienstgebäude sollen die
Waffenkammer geplündert haben.
7 Apr 2014
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