# taz.de -- Flüchtlingspolitik in Deutschland: Lieber sterben als weichen | |
> Die afrikanischen Flüchtlinge auf dem Alexanderplatz werden ihren | |
> Hungerstreik verschärfen und nichts mehr trinken. Weder Zelte noch Bänke | |
> sind ihnen erlaubt. | |
Bild: Sie wollen leben – genauso gut wie allen anderen auch. | |
BERLIN dpa | Einige der Flüchtlinge am Alexanderplatz in Berlin-Mitte sind | |
am Mittwoch während ihres Hungerstreiks in Krankenhäuser gekommen. Ein | |
Sprecher der Feuerwehr sprach nach ersten Erkenntnissen am Nachmittag von | |
drei bis vier Flüchtlingen. Ärzte des alarmierten Rettungsdienstes hätten | |
bei ihnen einen Mangel an Flüssigkeit festgestellt. | |
Die Flüchtlinge aus Afrika hatten angekündigt, ihren vor Tagen begonnenen | |
Hungerstreik zu verschärfen und auch nichts mehr trinken zu wollen. Zudem | |
entbrannte eine Debatte über die Kosten für die Unterbringung der | |
Flüchtlinge am Oranienplatz in Kreuzberg. | |
Für die bis zu 467 Flüchtlinge, denen der Senat vor vier Wochen Hilfe im | |
Gegenzug für den Abbau der Zelte auf dem Oranienplatz zugesagt hat, | |
entstehen Kosten von 393 000 Euro im Monat, wie die Berliner Tageszeitungen | |
B.Z. und Bild berichten. Sie beziehen sich dabei auf ein geheimes | |
Senatspapier. Neben den Kosten für das Wohnen geht es auch um Zahlungen | |
nach dem Asylbewerberleistungsgesetz für Essen und Kleidung. | |
Am Alexanderplatz registrierte die Polizei am Mittwochmorgen 13 Flüchtlinge | |
und acht Unterstützer, wie eine Sprecherin sagte. Ab Mitternacht wollten | |
die Asylbewerber nach eigener Darstellung auch nichts mehr trinken. „Wir | |
sterben lieber hier, als hier wegzugehen, ohne irgendein positives Ergebnis | |
zu haben bezüglich unserer Forderungen“, sagte ein Flüchtling am Dienstag. | |
Die Hungerstreikenden dürfen am Alex keine Zelte, Stühle und Tische | |
aufbauen und keine Schlafsäcke benutzen. Mit der am Samstag begonnenen | |
Mahnwache wollen die Flüchtlinge eine Änderung der Asylpolitik in der EU | |
und ein Bleiberecht erreichen. | |
Auch für die Flüchtlinge aus der besetzten Gerhart-Hauptmann-Schule in | |
Kreuzberg ist noch keine endgültige Lösung gefunden. Auf Wunsch von Senat | |
und Bezirk sollen sie das Gebäude freiwillig räumen. Die CDU-Fraktion im | |
Bezirksparlament von Friedrichshain-Kreuzberg will am Mittwochabend die | |
Einsetzung eines Sonderausschusses zu den Flüchtlingsproblemen in der | |
Schule durchsetzen. | |
7 May 2014 | |
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