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# taz.de -- Google-Hoax auf der re:publica: Nix mit Nest
> Auf der Internetkonferenz re:publica sollte Google sein neues Produkt
> Nest vorstellen. Die Vorstellung wurde zur Performance einiger
> Aktivisten.
Bild: Nicht von Google: google-nest.org
BERLIN taz | Drohnen, die auf Menschen aufpassen, Programme, die die
Bedürfnisse der User erkennen. Google stellte am zweiten Nachmittag der
re:publica seine neuen Produkte von [1][Google Nest] vor.
„Google Trust“ soll bei Hacking informieren, „wir wollen das Vertrauen der
Nutzer zurückgewinnen“, sagten die Moderatoren Paul von Ribbeck und Gloria
Spindle. Die Funktion „Google Hug“ soll durch die Analyse der digitalen
Kommunikation des Nutzers, seinen Bewegungen und dem Klang der Stimme,
seine Stimmung erkennen und helfen. Und die Drohne „Google Bee“ soll nicht
nur via Livestream auf die eigene Familie aufpassen können, sondern auch
noch Müll aufsammeln. Glauben Sie nicht?
Dann liegen Sie richtig. Hinter der Show steckt unter anderem Jean Peters,
Berliner Aktionskünstler und früherer taz-Kolumnist. Zuletzt hatte seine
Guerilla in internationalen Medien für Aufsehen gesorgt, als Peters mit
einem Kollegen einen sogenannten [2][Science Slam des Ölkonzerns Shell]
sprengte.
Für die Show auf der re:publica, fuhr seine [3][Künstlergruppe Peng
Collective] prominente Verstärkung auf. Neben Schauspieler Jan Josef
Liefers und dem grünen EU-Parlamentarier [4][Jan Philipp Albrecht] machten
die [5][Piratenpartei Deutschland], die Digitale Gesellschaft und weitere
Verbände mit. Am Ende des Vortrages sollte auch das Publikum mitspielen.
Der Livestream wurde abgestellt und die Besucher im Raum eingeweiht.
Weitergehen sollte die Aktion im Netz: getrieben durch die draußen, die
sich empören sollten, und die Eingeweihten, die den Hoax weiter verbreiten.
Ein Spiel.
Wer nicht mitmachte, war Google selbst. Sofort distanzierte [6][Google
Deutschland sich via Twitter]. Andere User erkannten den Hoax und gaben das
auch bekannt. Zuschauer und die Künstlergruppe selbst spielten weiter. „Wir
hatten eine großartige Redaktion vom Publikum, sie unterstützen unsere
Versionen des Internets“, sagt Paul von Ribbeck alias Jean Peters am
Telefon. Tatsächlich kam die Performance gut beim eingeweihten Publikum an.
Ein Zuschauer sagte nach der Veranstaltung „Mensch, ich habe das echt
geglaubt“.
Wer genauer hinhörte, konnte durch die absurden Formulierungen wie „Wir
brauchen eure Daten“ oder „das Internet gehört uns“ und Produkten wie
„Google Bye“, der automatischen Anpassung des Google-Plus-Profils im
Todesfall, schon während der Performance die Aktionskünstler erkennen.
7 May 2014
## LINKS
[1] http://google-nest.org/
[2] /!129247/
[3] http://twitter.com/PengBerlin
[4] http://www.eu-info.tradepress.eu/2014/05/07/jan-philipp-albrecht-mdep-zu-go…
[5] http://www.piratenpartei.de/2014/05/07/google-nest-piraten-kritisieren-die-…
[6] http://twitter.com/GoogleDE/status/464025743685476357
## AUTOREN
Svenja Bednarczyk
## TAGS
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