Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Proteste in Venzuela: Polizei räumt Straßencamps
> Die Regierung Maduro hat über Nacht vier Lager der Regierungsgegner in
> Caracas geräumt. 243 Personen wurden dabei festgenommen.
Bild: Venezuelas Polizei nimmt eine Demonstrantin in Caracas fest.
CARACAS ap/dpa | Die venezolanische Polizei und die Nationalgarde haben
vier Protestlager von Anti-Regierungsdemonstranten in der Hauptstadt
Caracas geräumt. 243 Personen seien dabei festgenommen worden, sagte
Innenminister Miguel Rodríguez Torres im Staatsfernsehen. Nach Angaben der
Zeitung El Universal kam ein Polizist bei den Auseinandersetzungen ums
Leben. Die Regierungsgegner hatten ihre Camps vor mehr als einem Monat
errichtet.
Die Proteste selbst dauern bereits seit Februar an. Bisher kamen dabei 41
Menschen ums Leben, 785 wurden verletzt. Mindestens 2200 wurden in
Zusammenhang mit den Demonstrationen gegen Präsident Nicolás Maduro
festgenommen. Vergangene Woche wurden 58 Ausländer unter dem Verdacht in
Gewahrsam genommen, Unruhen zu schüren. Maduro sieht die Proteste als Teil
eines Komplotts, das den Sturz der Regierung zum Ziel hat.
Rodríguez Torres präsentierte selbst gebaute Mörser, Pistolen und
Molotow-Cocktails, die nach seinen Angaben in den Lagern sichergestellt
wurden. Mit den Waffen hätten „Terroraktionen“ gegen die Sicherheitskräfte
durchgeführt werden sollen, sagte er. „Das zeigt, dass es einen ganzen
logistischen Apparat gab.“
Die Räumung der Lager begann um drei Uhr nachts, am Morgen waren die
Straßen mit Kleidung, Schuhen und zerstörten Plakaten übersät. Einige
Anwohner errichteten Straßensperren und forderten die Freilassung
festgenommener Studenten.
## USA erwägen neue Sanktionen
Wenige Stunden nach der Räumung erschien der seit Februar inhaftierte
Oppositionsführer Leopoldo López zu einem Gerichtstermin, bei dem
entschieden werden sollte, ob gegen ihn ein Verfahren wegen Anstachelung
zur Gewalt eröffnet wird. Die Anhörung wurde aber unmittelbar nach seiner
Ankunft ausgesetzt.
Die USA erwägen vor dem Hintergrund des harten Vorgehens der Regierung
gegen die oppositionellen Demonstranten derzeit neue Sanktionen gegen
Venezuela. Roberta Jackson, Staatssekretärin im US-Außenministerium,
argumentierte am Donnerstag bei einer Anhörung im Senat, dass Sanktionen
zum jetzigen Zeitpunkt voreilig seien, da es noch Gespräche zwischen der
Regierung und einigen Vertretern der Opposition gebe. Einige der
Oppositionsführer hätten Washington deshalb zum Abwarten aufgefordert.
Im Senat und im Repräsentantenhaus werden bereits Gesetzvorlagen
ausgearbeitet, die eine finanzielle Unterstützung für Demokratie- und
Bürgerrechtsinitiativen sowie Kontensperrungen und Einreiseverbote für
Venezolaner vorsehen, die für die Niederschlagung der Proteste
verantwortlich waren.
9 May 2014
## TAGS
Nicolás Maduro
Venezuela
Leopoldo López
Protest
Venezuela
Caracas
Venezuela
Venezuela
Venezuela
Venezuela
Venezuela
Nicolás Maduro
## ARTIKEL ZUM THEMA
Soziologe über Venezuelas Ökonomie: „Die Regierung sabotiert sich“
Edgardo Lander, Soziologe an der Universität in Caracas, kritisiert: Die
Chavisten haben das Ölrentenmodell nie in Frage gestellt. Jetzt steckt es
in seiner finalen Krise.
Im Chavisten-Viertel von Caracas: „Hier schlägt keiner auf Töpfe“
In San Agustín del Sur haben viele Hugo Chávez’ Tod noch nicht verkraftet.
Sie wissen, was er für sie getan hat. Doch die Kriminalität bleibt ein
Problem.
Versorgungskrise in Venezuela: Frischmilch? Schon lange nicht mehr
Um beim Einkaufen in Caracas bestimmte Produkte zu bekommen, braucht man
viel Zeit. Oder viel Geld. Die Versorgung stockt seit Monaten.
Straßencamping in Venezuela: Zelten gegen die Regierung
Rund 350 StudentInnen campieren an der Avenida Francisco de Miranda in der
Hauptstadt Caracas. Sie protestieren gegen Präsident Maduro.
Proteste in Venezuela: Acht Verletzte am Ostersonntag
Wieder haben Oppositionelle in Caracas demonstriert, dabei kam es zu
Zusammenstößen mit der Polizei. Sie fordern die „Wiederauferstehung der
Demokratie“.
Gespräche in Venezuela: Runder Tisch mit Ecken
Die verfeindeten Lager aus Regierung und Opposition kommen zu Gesprächen
zusammen. Teile der Opposition fehlen, Präsident Maduro verteidigt die
Revolution.
Amnesty über Proteste in Venezuela: Gewalt, Folter und Tote
Amnesty International beklagt exzessive Gewalt in Venezuela. Vor allem die
Regierung müsse gegen Menschenrechtsverletzungen aktiv werden.
Unruhen in Venezuela: Angebliche Putschisten in Haft
Drei Generäle sollen sich in Venezuela vor einem Militärgericht
verantworten. Sie hätten die Luftwaffe zur Rebellion anstiften wollen, sagt
Staatschef Maduro.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.