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# taz.de -- Hamburger SV: Streit über neue Vereinsstruktur: Die nächste Schla…
> Kaum hat der Hamburger SV den Klassenerhalt geschafft, bricht der Streit
> um die Vereinsstrukturen auf. Am Sonntag sollen die Mitglieder
> entscheiden
Bild: Haben Probleme mit dem Konzept HSV plus: die Herren der HSV Allianz, hier…
Der Hamburger SV hat den Verbleib in der Ersten Fußball-Bundesliga
geschafft, zur Ruhe kommt der Verein aber noch lange nicht. Rund sechzehn
Stunden, nachdem die Fußballer das Spielfeld in Fürth verlassen hatten,
begann am Montag im Grand Elysée Hotel die nächste Auseinandersetzung über
die Zukunft des Vereins. Die Kontrahenten sind in diesem Fall grauhaarige
Herren in Anzügen und die beiden Lager, denen sie angehören, heißen
„Initiative HSV plus“ und „HSV-Allianz“. Wer sich von beiden durchsetzt,
das soll auf einer Mitgliederversammlung am kommenden Sonntag entschieden
werden.
Die HSV-Mitglieder haben sich bereits im Januar dafür ausgesprochen, die
Abteilung Profifußball in eine Aktiengesellschaft auszugliedern. Der HSV
würde damit dem Vorbild anderer Bundesligisten wie Bayern München folgen.
Die Hoffnung ist, durch diesen Schritt an das Geld von Investoren zu
kommen. Nötig ist das nicht zuletzt, um mit den aktuellen Verbindlichkeiten
des Vereins in Höhe von rund 100 Millionen Euro umgehen zu können.
Gestritten wird nun darüber, wie eine Ausgliederung der
Profifußball-Abteilung in eine Aktiengesellschaft (AG) gestaltet werden
soll. Was sich spitzfindig anhört, sorgt bei den Anzugträgern für starke
Emotionen. Bei der Initiative HSV plus seien „Leute am Werk, Jarchow
vornean, die haben nie Geld verdient und können damit nicht umgehen“, sagt
beispielsweise der Unternehmer und Allianz-Mitstreiter Eugen Block im
Hinblick auf den amtierenden HSV-Präsidenten und HSV-plus-Anhänger
Carl-Edgar Jarchow.
Das Ziel der HSV Allianz ist, das Konzept HSV plus in der jetzigen Form zu
verhindern und zu überarbeiten. Die Allianz, zu der auch Ex-Präsident
Jürgen Hunke und Ex-Bananenflanken-Spezialist Manni Kaltz angehören, wollen
am HSV-plus-Konzept vor allem drei Punkte ändern: Erstens sollen die
Markenrechte an der Raute nicht in die AG ausgelagert werden. Zweitens soll
das Stadion nicht in die AG ausgelagert werden – es wäre, so die Allianz,
im Falle einer Pleite der AG verloren. Drittens sollen Renditejäger und
Hedgefonds keine Chance bekommen, beim HSV durch Aktienerwerb mitreden zu
können.
Die Initiative HSV plus, der unter anderem der Ex-Aufsichtsratschef
Ernst-Otto Rieckhoff und der Ex-Mittelfeldstratege Thomas von Heesen
angehören, begründet die Verlagerung der Markenrechte in die AG mit
Steuerersparnissen. Eine Stellungnahme zur Stadionausgliederung und zur
Angst vor Renditejägern war am Montag nicht zu bekommen. Dafür hat HSV plus
für den heutigen Dienstag eine Pressekonferenz einberufen.
Die Auseinandersetzung zwischen der HSV Allianz und HSV plus dreht sich
einerseits um grundsätzliche Vorstellungen, wie ein Verein mit Tradition
und Mitbestimmung umzugehen habe. Andererseits geht es um Geld, das die
Unternehmer springen lassen wollen, wenn ihre Vorstellung verwirklicht
wird: Im Lager von HSV plus stellt der Milliardär Klaus-Michael Kühne
mehrere Millionen in Aussicht. Aus dem Lager der Allianz hat unlängst
Jürgen Hunke finanzielle Hilfe in Aussicht gestellt. Kühne ist finanziell
potenter und zugleich dafür bekannt, sich ins operative Geschäft
einzumischen.
Allianz-Mitstreiter und Rechtsanwalt Rainer Ferslev sagt, das Konzept HSV
plus sei „Täuschung, wie es besser nicht geht“, es sei natürlich
ausgerichtet auf Renditejäger und Hedgefonds. Auch dazu gab es am Montag
keine Stellungnahme von HSV plus. Klar ist aber: Die Materie ist so
komplex, dass sie für Menschen ohne Fachkenntnisse nicht zu durchschauen
ist. Die HSV-Mitglieder können nur dem Lager ihre Stimme geben, dem sie
mehr glauben. Aber wissen können sie nichts.
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19 May 2014
## AUTOREN
Klaus Irler
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Hamburger SV
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