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# taz.de -- Relegation gegen Hamburger SV: Karlsruhe drängt in die Erste Liga
> Mit Selbstbewusstsein und Disziplin hat der Karlsruher SC die Relegation
> erreicht. Nun will er den Hamburger SV in die 2. Liga schicken.
Bild: Das Karlsruher Team bedankt sich bei den Fans für die Unterstützung
Berlin taz | Dirk Orlishausen stapfte nach dem Karlsruher 2:0-Sieg gegen
1860 München zunächst mit finsterer Miene vom Feld. Der KSC-Keeper war
immer noch stinksauer, dass zehn Minuten vor Schluss fröhliche „St. Pauli“-
Rufe durch den Wildpark geschwappt waren. „Ich habe da natürlich gedacht,
dass die Hamburger in Darmstadt den Ausgleich geschafft hätten“, berichtete
„Orle“. „Dann wären wir direkt aufgestiegen gewesen.“ Erst ein paar Mi…
vor dem Abpfiff hätten er und die Kollegen dann gemerkt, dass die KSC-Fans
einer Ente aufgesessen waren. Zu früh gefreut. Darmstadt hatte sich dank
eines 1:0-Sieges direkt den Aufstieg gesichert.
Der Karlsruher Sieg gegen schwache Münchner bedeutete hingegen gleich für
beide Teams die Relegation: Während die Sechziger nun gegen Kiel den
Absturz in die Drittklassigkeit vermeiden müssen, hat der KSC zwei Spiele
[1][gegen den HSV] vor der Brust – am Donnerstag; das Rückspiel wird am
Montag im Wildpark ausgetragen. „Warum sollten wir uns da nicht
durchsetzen?“, sagte Orlishausen. „Irgendwann ist der HSV fällig.“
Der Karlsruher Kapitän war nicht der einzige, der mit optimistischen
Statements auffiel. Natürlich habe man Respekt vor den großen Namen. Aber
man wisse eben auch um die eigenen Stärken, so der Tenor in einer
Mannschaft, die in dieser Spielzeit viel Selbstbewusstsein dazugewonnen
hat. Und die dennoch der Versuchung widerstanden hat, abzuheben.
Warum das so ist, wurde auch am Samstag deutlich. Da wurde Trainer Markus
Kauczinski mit der Aussage seines Spielers Philipp Max (“Wir wollen dafür
sorgen, dass beim HSV die Uhr stehen bleibt“) konfrontiert und brach in
schallendes Gelächter aus. Wer noch kein Bundesligaspiel absolviert habe,
sei nicht gut beraten, so die Klappe aufzureißen, ließ er ausrichten. „Es
gibt wirklich keinen Grund, sich jetzt zu erheben. Der HSV ist Favorit.“
## Nur 26 Gegentore in 34 Spielen
Kauczinski und Sportdirektor Jens Todt haben es gut verstanden, den
Spielern ihre Spontaneität nicht auszutreiben, aber dann einzuschreiten,
wenn das Ego zu groß wird. Coach Kauczinski weiß schließlich, dass sein
Team wie kein zweites auf taktische Disziplin angewiesen ist. Wie Darmstadt
hat man in 34 Spielen nur 26 Gegentore bekommen.
„Diese Mannschaft hat doch schon oft gezeigt, dass sie Charakter hat“,
durfte Verteidiger Daniel Gordon dann auch sagen. „Vor zwei Wochen haben
uns doch alle schon abgeschrieben. Und jetzt sind wir voll da.“ Das
wiederum konnte man nun wirklich nicht bestreiten. Es war schon
beeindruckend zu sehen, wie der KSC den Gegner einschnürte. Dabei
überzeugte der KSC auch spielerisch. Gaetan Krebs und Hiroki Yamada zogen
im Mittelfeld manch schönen Spielzug auf. Dass mit Reinhold Yabo der
eigentliche Mittelfeldmotor gelbgesperrt fehlte, fiel gar nicht auf.
Wenn sich der KSC etwas ankreiden lassen musste, dann dass es gegen den
ersatzgeschwächten Gegner nur zu zwei Toren reichte. Die Löwen hatten
hingegen keine einzige Torchance. Was fraglos gegen die Löwen spricht, aber
auch für den KSC. Dessen Verteidiger Enrico Valentini wusste, warum sein
Team sich besser anstellen könnte als in der Vorsaison Greuther Fürth, das
in zwei Relegationsspielen dank des schlechteren Torverhältnisses [2][den
Kürzeren zog]: „Weil wir stärker sind als Fürth im letzten Jahr.“
26 May 2015
## LINKS
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## AUTOREN
Christoph Ruf
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