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# taz.de -- Jahrestag Proteste in der Türkei: Der Gezi-Park soll sauber bleiben
> 25.000 Sicherheitskräfte stehen in Istanbul bereit, um das Demoverbot
> durchzusetzen. Erdogan fordert, den Protestaufruf zu ignorieren.
Bild: Ruhe vor dem Sturm? Der Taksim-Platz in Istanbul.
ISTANBUL afp/dpa | Zum Jahrestag des Beginns der landesweiten Proteste in
der Türkei hat die Polizei in Istanbul am Samstag den Gezi-Park
abgeriegelt. Auf dem angrenzenden Taksim-Platz und der Einkaufsmeile
Istiklal Caddesi standen starke Polizeikräfte und Wasserwerfer bereit, um
Proteste zu verhindern. Tausende Sicherheitskräfte sollen ein
Demonstrationsverbot auf dem symbolträchtigen zentralen Taksim-Platz
durchsetzen. Neben Bereitschaftspolizisten waren am Samstag auch Beamte in
Zivilkleidung unterwegs.
Türkischen Medienberichten zufolge standen insgesamt 25.000
Sicherheitskräfte bereit, um den Platz mit Wasserwerfern und gepanzerten
Fahrzeugen abzuriegeln. Auch in Ankara, Izmir und anderen Städten waren zum
ersten Jahrestag der Istanbuler Gezi-Park-Proteste neue Kundgebungen
geplant.
Die Nachrichtenagentur Dogan meldete, am Nachmittag werde der Fährverkehr
über den Bosporus von der asiatischen auf die europäische Seite Istanbuls
ausgesetzt. Auf der europäischen Seite der Metropole liegt der
Taksim-Platz.
In der Umgebung des Platzes wurden auch Krankenwagen und Feuerwehrfahrzeuge
in Stellung gebracht. Zuletzt hatten Randalierer Sicherheitskräfte bei
Protesten in Istanbul auch mit Molotow-Cocktails angegriffen.
Ende Mai vergangenen Jahres waren türkische Sicherheitskräfte in Istanbul
mit Gewalt gegen Umweltschützer vorgegangen, die im Gezi-Park gegen die
geplante Abholzung von Bäumen protestierten. Die Aktion löste landesweit
wochenlange Proteste aus, bei denen acht Menschen starben und Tausende
verletzt wurden.
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hatte die Demonstranten damals als
Vandalen und Plünderer bezeichnet und die Polizei für ihr hartes Vorgehen
gelobt. Politische Kundgebungen im Gezi-Park und auf dem angrenzenden
Taksim-Platz sind seitdem verboten.
Erdogan hatte seine Landsleute vor dem Jahrestag aufgefordert, nicht zu den
Demonstrationen zu gehen. Ein Jahr nach den Gezi-Protesten hätten
verschiedene Leute, „darunter sogenannte Künstler“, wieder zu
Demonstrationen aufgerufen, sagte er am Freitag in einer Rede vor tausend
Jugendlichen in Istanbul. „Aber ihr, die türkische Jugend, werdet den
Aufruf ignorieren“, rief Erdogan der Menge zu. Er sprach von
„Terrororganisationen“, die die „moralisch und finanziell schwache Jugend…
der Türkei manipuliert hätten, um die Einheit und die Wirtschaft des Landes
in Gefahr zu bringen.
31 May 2014
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