# taz.de -- Belgien - Russland (Gruppe H): Spätes Erwachen | |
> Belgien kann auch im zweiten Spiel nicht überzeugen, siegt aber erneut. | |
> Ein Jokertor kurz vor Ultimo sichert den Sieg gegen einfallslose Russen. | |
Bild: Torschütze Divock Origi (2.v.r.) nimm die Glückwünsche von Vincent Kom… | |
Die Startbedingungen: Erst die Einwechselspieler brachten für Belgien in | |
der ersten Partie den [1][späten Erfolg gegen Algerien]. So lange will | |
Trainer Marc Wilmots gegen Russland nicht warten. Deshalb spielen Dries | |
Mertens und Marouane Fellaini dieses Mal von Anfang an. Gewinnt Belgien ist | |
das Team fürs Achtelfinale qualifiziert. Auch Russlands Coach Fabio Capello | |
nimmt zwei Änderungen vor, dem [2][gegen Südkorea (1:1)] so fatal patzenden | |
Torhüter Igor Akinfeev schenkt er jedoch sein Vertrauen. | |
Das Spiel: Die Russen haben die belgische Offensive weitestgehend unter | |
Kontrolle. Die hochgelobten Romelu Lukaku und Eden Hazard treten fast | |
überhaupt nicht in Erscheinung. Nur dieser unbeugsame Dries Mertens vom SSC | |
Neapel nervt beständig auf der rechten Seite und sorgt für Gefahr. | |
Die einstigen Kombinationskünstler aus Russland verlegen sich komplett aufs | |
Kontern. Immerhin spielen sie die beste Chance der ersten Hälfte heraus. | |
Alexander Kokorin köpft freistehend neben das Tor (44.). Die Belgier | |
scheinen irgendwie beleidigt zu sein und machen jetzt auch nichts mehr fürs | |
Spiel. Ein müder WM-Kick zur Mittagsschlafenszeit in Brasilien. | |
Gegen Ende der Partie reißen die beiden Teams einen doch noch aus den | |
Schlaf. Insbesondere der Belgier Kevin Mirallas, der per Freistoß an den | |
Pfosten schießt. In der 88. Minute lassen sich dann ausgerechnet die Russen | |
auskontern. Ironie des Schicksals. Divock Origi trifft zum 1:0 auf dann | |
doch noch wunderbare Vorabeit von Hazard. | |
Der entscheidende Moment: Als Trainer Wilmots schon in der 57. Minute den | |
enttäuschenden Lukaku auswechselt und Origi in die Partie bringt. | |
Der Spieler des Spiels: Um ein Haar wäre diese Kategorie blank geblieben. | |
Kurz vor Schluß hat sich hier doch noch der eingewechselte Divock Origi, | |
der das entscheidende Tor erzielte, eingemogelt. Glückwunsch! | |
Die Pfeife des Spiels: Der russische Spieler Alexander Kokorin. Hätte er | |
vor der Halbzeit die Führung erzielt, wäre die Partie gewiss nicht so | |
langweilig geworden. | |
Die Schlussfolgerung: Die Belgier sind trotz zweier sehr mäßiger Spiele im | |
Achtelfinale. Glück eben, wenn man in die schwächste WM-Gruppe gelost wird. | |
Und Achtung, liebe Belgien-Gegner. Immer auf die Spieler aufpassen, die | |
Trainer Marc Wilmots einwechselt! | |
Und sonst: Nach dem Sturm des Medienzentrums im Maracana durch kartenlose | |
chilenische Fans kontrolliert dieses Mal die Polizei weit vor dem Stadion | |
schon mal die Eintrittskarten. Wäre ja noch schöner, wenn jetzt auch noch | |
die Russen nach der Krim das brasilianische Heiligtum im Handstreich | |
einnehmen würden. | |
22 Jun 2014 | |
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## AUTOREN | |
Johannes Kopp | |
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