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# taz.de -- Das WM-Teil XIX: Der Schland-Baum
> Es wird immer schlimmer. Die Aktivisten kennen keine Gnade. Auch die
> wehrlosesten Geschöpfe müssen für die WM-Hysterie der Deutschen
> herhalten.
Bild: Wer tut so etwas?
Galgen, Galeerenbau, Gegenpissen. Schon seit Jahrtausenden werden Bäume für
alle möglichen Dinge missbraucht. Während der Fußball-WM macht taz-Leser
Ulrich W. beim Joggen im nördlich an Volksdorf (!) grenzenden Hamburger
Stadtteil Farmsen-Berne eine furchtbare Entdeckung: Ein hilfloser Baum wird
bei hochsommerlichen Temperaturen in ein schwarz-rot-goldenes Korsett aus
kratziger Wolle gezwängt.
Das nennt sich „Urban Knitting“ oder „Guerilla Knitting“ und kommt
natürlich aus den USA, genauer: aus dem texanischen Houston. Die deutschen
AktivistInnen nennen es „Guerillastricken“ oder „gestricktes Graffiti“.
Im Gegensatz zu den Vorbildern aus Lack braucht man zum Entfernen der
wollenen Werke keine fiesen Chemikalien, sondern lediglich eine Schere. Die
Frankfurter Allgemeine Zeitung nennt „Urban Knitting“ deshalb: „Die kleine
brave Schwester des Graffiti“. Die US-Erfinderinnen bezeichnen sich als
„Yarn Bomber“ (Garn-Bomber). Das passt besser.
[1][„Das ist Baummissbrauch!“] So wird der Schland-Pullover Farmsen-Berne
auf Facebook kritisch kommentiert. Da können wir uns nur anschließen. Was
müssen das für Menschen sein, die zu so etwas fähig sind? Muss man denn
jede einzelne seiner Perversionen ausleben? Nein!
7 Jul 2014
## LINKS
[1] http://www.facebook.com/photo.php?fbid=10202330215482759&set=pb.1413074…
## AUTOREN
Patrick Loewenstein
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