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# taz.de -- Das WM-Teil XVII: Von Natur aus Schland
> Deutschland-Fans werden beim Fußballgucken zum Tier. Nun gibt sich auch
> die Tierwelt dem schwarz-rot-goldenen Taumel hin – so wie diese Libelle.
Bild: Fliegt auf Deutschland: die Schlandlibelle.
Die Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula) ist eine Schlandista, wie sie
im Buche steht. Die Unterstützung der Nationalmannschaft ist ihr auf den
Leib geschrieben: die Beine schwarz, der Rumpf rot, die Augen gelb. Was hat
sich die Evolution nur dabei gedacht?
Unser Leser Ralf M. entdeckte dieses vermutlich männliche Exemplar vor
Kurzem in seinem Garten. Das spricht für seine Grünpflege, schließlich
bevorzugen Adonislibellen naturnahe Bedingungen. Meistens sind sie an Seen,
Tümpeln, Mooren und Teichen anzutreffen. Auf überteuerten Stadionrängen
oder Fanmeilen wird man sie daher verständlicherweise nicht finden.
Die Flugzeit ausgewachsener Tiere reicht von April bis August – ideale
WM-Zeit also. Mit einer Lebenserwartung von 75 Tagen überleben die Männchen
die Weltmeisterschaft allerdings um Längen. Was macht die Schlandlibelle
nun nach dem Turnier? Wechselt sie die Sportart? Unterstützt sie im
Anschluss die deutschen Starter bei der Schwimm-EM?
Und was passiert, sollte die Fußball-WM in Katar tatsächlich im Winter
stattfinden? Deutschland müsste ohne den Support des geflügelten Fans
auskommen. Kaum auszudenken. Immerhin: Der Schlandlibelle kann es egal
sein, ob Deutschland den Titel holt. Sie hat ja schließlich selbst schon
einen: Tier des Monats Mai 2012 des Landesamtes für Natur, Umwelt und
Verbraucherschutz NRW. Glückwunsch dazu!
3 Jul 2014
## AUTOREN
Marco Wedig
## TAGS
Fußball
WM 2014
Tierwelt
Schland
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Brasilien
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