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# taz.de -- Umstrittenes Kreditinstitut: Vatikanbank räumt weiter auf
> Das Istituto per le Opere di Religione will transparenter werden. Die
> Vorarbeit hat der scheidende Präsident von Freyberg schon geleistet.
Bild: Will ihren schlechten Ruf loswerden: die Vatikanbank.
HAMBURG taz | Papst Franziskus führt das Werk seines Vorgängers Benedikt
XVI. alias Joseph Ratzinger fort und legt sich weiter mit der Geldmafia an.
Nach eigenen Angaben hat die umstrittene Vatikanbank inzwischen 2.000
Konten gesperrt und weitere 3.000 gekündigt. Zukünftig dürfen nur noch
kirchliche Institutionen, Mitarbeiter des Vatikans und beim Vatikan
zugelassene Diplomaten Konten beim Istituto per le Opere di Religione
(IOR), übersetzt: Institut für religiöse Werke, unterhalten. Alle anderen
Kundenbeziehungen seien beendet worden, teilte die Vatikanbank am Mittwoch
mit.
Auch das Spekulations- und Investmentgeschäft hat Franziskus für
abgeschafft erklärt. Die Vermögensverwaltung soll ausgelagert werden, ein
Vier-Punkte-Plan mit Rechenschaftspflichten endlich für mehr Transparenz im
Vatikan sorgen. Der Papst hofft, mit dieser Reform das enge wirtschaftliche
Geflecht in und um den Vatikan zu durchschlagen.
Der Umbruch wird von einem Wechsel an der Spitze begleitet. Der deutsche
Investmentbanker Ernst von Freyberg gibt das Präsidentenamt auf, das er
erst seit sechzehn Monaten innehatte. Angeblich aus familiären Gründen,
vielleicht auch gestresst von alten klerikalen Seilschaften.
Ihm folgt der französische Unternehmensberater Jean-Baptiste de Franssu,
der der Kommission zur Untersuchung der Wirtschafts- und Finanzorganisation
des Vatikans angehörte. Anders als Freyberg wird er das IOR hauptberuflich
leiten. In den ebenfalls neu besetzten Verwaltungssrat rückt der ehemalige
Oberkontrolleur der Deutschen Bank, Clemens Börsig, nach.
Das IOR wickelt den globalen Zahlungsverkehr für die Weltkirche ab. Bislang
legte sie aber auch deren üppiges weltliche Finanzkapital an und machte
lukrative und undurchsichtige Geschäfte mit Dritten, die es immer wieder in
Verruf brachten. Lange wurden ihm Kontakte zur politischen
Geheimorganisation P2 nachgesagt, die Pläne für einen Staatsstreich in Rom
entwickelt haben soll.
Auch an der Banco Ambrosiano mit ihrem P2-Banker Roberto Calvi war sie
beteiligt. Als der „Bankier Gottes“ samt Bank pleiteging, fehlten mehrere
hundert Millionen US-Dollar in der Kasse. Calvi wurde in London ermordet.
9 Jul 2014
## AUTOREN
Hermannus Pfeiffer
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