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# taz.de -- Neue Vorwürfe in der Haderthauer-Affäre: 143.000 Euro blieben geh…
> Einem Bericht zufolge hat die Firma von bayerischerin Ministerin
> Christine Haderthauer Steuern hinterzogen. Die Opposition fordert erneut
> ihre Entlassung.
Bild: Die Gewinne von Haderthauer waren wohl doch ein bisschen größer.
MÜNCHEN afp | In der Modellauto-Affäre um die bayerische
Staatskanzleichefin Christine Haderthauer (CSU) und deren Ehemann Hubert
gibt es nach einem Medienbericht weitere schwere Vorwürfe. Die von dem
Ehepaar aufgebaute Firma Sapor Modelltechnik soll beträchtliche Gewinne aus
dem Verkauf von Modellautos gegenüber dem Finanzamt verschwiegen habe,
[1][wie Spiegel Online am Freitag berichtete]. Die Opposition im Münchner
Landtag forderte erneut Haderthauers Entlassung. Dem Bericht zufolge sollen
Fahnder bei einer Durchsuchung im Haus der Haderthauers im Mai in
Ingolstadt auf Unterlagen gestoßen sein, aus denen hervorgehe, dass Gewinne
aus dem Modellauto-Verkauf in Höhe von mehr als 143.000 Euro gegenüber dem
Finanzamt verschwiegen wurden.
Im Arbeitszimmer der CSU-Politikerin gefundene Kontenunterlagen mit dem
Aufkleber „SAPOR“ sollen überdies belegen, dass Haderthauer noch 2007 und
2008 treuhänderische Inhaberin des Firmenkontos war. Dies gehe aus einem
Schreiben der Staatsanwaltschaft an den Bayerischen Landtag hervor,
berichtete der Spiegel weiter. Haderthauer hatte bislang angegeben, sie sei
2003 nach ihrer Wahl in den bayerischen Landtag aus der Firma
ausgeschieden. Die Geschäfte habe immer ihr Mann geführt.
Laut Spiegel fanden die Ermittler auch eine externe Festplatte neben dem
Computer der Ministerin. Dort sollen dem Schreiben der Staatsanwaltschaft
zufolge Dateien gespeichert sein, die belegten, dass die CSU-Politikerin
auch noch 2007 und 2008 den Schriftverkehr mit dem Steuerberater der Firma
persönlich geführt hat. Die Steuerfahndung geht dem Bericht zufolge
überdies dem Verdacht nach, dass Reisen der Haderthauers in die Türkei und
nach Paris womöglich unzulässig als Betriebskosten abgesetzt wurden.
Die Staatsanwaltschaft wollte den Bericht am Freitag auf AFP-Anfrage weder
bestätigen noch dementieren. Zu Einzelheiten in Ermittlungsverfahren äußere
sich die Behörde grundsätzlich nicht, sagte ein Sprecher. Die Sapor
Modelltechnik hat Luxus-Modellautos für ein sehr geringes Entgelt von
psychisch kranken Straftätern bauen lassen und dann zum Teil für mehrere
tausend Euro verkauft. Der ehemalige Mitgesellschafter Roger Ponton hat
Anzeige gegen das Ehepaar Haderthauer erstattet, weil er sich über die
Gewinne getäuscht und bei seinem Ausstieg zu niedrig abgefunden fühlt. Die
Staatsanwaltschaft München I führt in der Sache deshalb ein
Ermittlungsverfahren gegen die CSU-Politikerin.
Die Opposition im Bayerischen Landtag forderte mit Blick auf die neuen
Vorwürfe Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) auf, Konsequenzen zu
ziehen. Sollte sich „bestätigen, dass sie Steuern hinterzogen hat“, müsse
Seehofer Haderthauer „endlich entlassen“, erklärte SPD-Fraktionschef Markus
Rinderspacher am Freitag. Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Ludwig Hartmann
forderte Seehofer auf, Haderthauer nicht mehr zu stützen, da sie "moralisch
nicht mehr zu halten" sei. Der FDP-Landesvorsitzende Albert Duin erklärte:
„Wenn Seehofer nicht handelt, wird die angebliche Privataffäre Haderthauer
zur Staatsaffäre“.
8 Aug 2014
## LINKS
[1] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/haderthauers-modellbau-affaere-ne…
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