| # taz.de -- Rechte in Berlin-Lichtenberg: Kühler Wind für Neonazis | |
| > Initiativen und Parteien starten in Lichtenberg eine Kampagne gegen | |
| > Rechts – und sind verhalten optimistisch angesichts jüngster | |
| > Entwicklungen. | |
| Bild: Das war mal die Neonazi-Kneipe Henker - nach einer Verschönerungsaktion. | |
| Für die sogenannten aktionsorientierten Neonazis wird es schwieriger: In | |
| den vergangenen Monaten haben sie mehrere ihrer Treffpunkte verloren, | |
| darunter eine Gartenlaube in Neukölln, das Lokal „Zum Henker“ in | |
| Schöneweide und seit Ende Mai auch den Lichtenberger Treffpunkt in der | |
| Lückstraße im Weitlingkiez. Im Falle Lichtenbergs scheint das direkte | |
| Auswirkungen auf die Aktivitäten der Rechtsradikalen zu haben: Das | |
| Lichtenberger Register, in dem rechtsextreme Vorfälle dokumentiert werden, | |
| verzeichnet in seinem aktuellen Bericht eine „abnehmende Tendenz“. Von 15 | |
| in den vergangenen beiden Monaten gezählten Vorfällen haben sich nur 3 im | |
| Weitlingkiez ereignet – ein Rückgang im Vergleich zu den Vormonaten. | |
| Eine Entwarnung für den Bezirk ist das allerdings nicht: „Nur die Verortung | |
| hat sich verschoben“, heißt es in dem Bericht, die Neonazis seien nun | |
| verstärkt in Hohenschönhausen aktiv. | |
| Grund genug, die Kampagne „Bunter Wind für Lichtenberg“ wieder aufleben zu | |
| lassen, wozu eine Initiative am Mittwoch einlud. Die Kampagne „gegen | |
| Neonazis und Rassisten“ wird von verschiedenen Partnern unterstützt, dabei | |
| sind unter anderem die Bezirksfraktionen der Grünen, SPD und Linken, das | |
| Bündnis für Demokratie und Toleranz sowie die Berliner Eisbären. „Wir sind | |
| mit dem Bezirk eng verbunden und wünschen uns, dass hier so viele Menschen | |
| wie möglich freundschaftlich zusammenleben“, sagt der Sprecher des | |
| Eishockeyclubs, Daniel Goldstein. | |
| Ziel der Kampagne ist es, unterschiedliche Aktivitäten gegen rechts im | |
| Bezirk koordinierter und sichtbarer zu machen. Außerdem ist eine eigene | |
| Veranstaltungsreihe geplant. Einen „Garant für die Verankerung von | |
| Demokratie und Toleranz in der politischen Kultur von Lichtenberg“ sieht | |
| Bezirksbürgermeister Andreas Geisel (SPD) in der Initiative. 2012 hatte es | |
| bereits eine Kampagne unter gleichem Namen gegeben, damals ging es noch um | |
| kreative Vorschläge zu einer alternativen Nutzung des Nazitreffs in der | |
| Lückstraße. | |
| Jetzt will die Kampagne auch ein Augenmerk auf mögliche Versuche der | |
| Neonazis lenken, neue Räume zu finden. Nach dem Wegfall der Treffpunkte | |
| müsse momentan damit gerechnet werden „dass sich rechtsextremistische | |
| Personen um Ersatzobjekte bemühen“, heißt es dazu aus der | |
| Senatsinnenverwaltung. Konkrete Versuche seien zurzeit nicht bekannt. | |
| 14 Aug 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Malene Gürgen | |
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