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# taz.de -- Erschossener Jugendlicher in den USA: Ein Schlichter für Ferguson
> Ron Johnson ist Afroamerikaner und in der Kleinstadt aufgewachsen, in der
> die Polizei Samstag einen schwarzen Teenager erschoss. Jetzt soll er die
> Lage beruhigen.
Bild: „Wir sind alle im gleichen Boot“: Polizeihauptmann Ron Johnson (r.) m…
WASHINGTON afp/ap | In Ferguson heißt das neue Motto Deeskalation. Nachdem
Polizisten am Samstag den unbewaffneten schwarzen Teenager Michael Brown
erschossen, war es in dem Vorort von Saint Louis an fünf Nächten in Folge
zu Zusammenstößen gekommen. Mit kriegsähnlichen Bildern: Scharfschützen in
Tarnuniform, die auf gepanzerten Militärfahrzeugen liegen und mit ihren
Sturmgewehren auf unbewaffnete Demonstranten zielen. Das soll sich nun
ändern.
Und der Mann, der es ändern soll, heißt Polizeihauptmann Ron Johnson, ein
Afroamerikaner, der selbst in Ferguson aufgewachsen ist. Und Johnson will
vor allem vermitteln. Am späten Donnerstagnachmittag marschierte Johnson
mit mehr als 1.000 Demonstranten mit. Er schüttelte den Aktivisten die
Hände und nahm einige Demonstranten gar in den Arm. Die Polizisten wies er
an, die martialisch wirkenden Gasmasken abzulegen. Auf Straßensperren will
Johnson verzichten und das Versammlungsrecht der Anwohner wahren.
„Wir sitzen alle im selben Boot“, wurde der neue Einsatzleiter in Medien
zitiert. „Wir sind nicht hier, um Angst zu verbreiten oder
einzuschüchtern.“ Bei einer Pressekonferenz stellte Johnson zudem klar,
dass es ihm „ein persönliches Anliegen“ sei, den „Teufelskreis der Gewalt
zu durchbrechen, Vertrauen aufzubauen und größtmöglichen Respekt zu
zeigen“.
Johnson sagte dem Sender CNN, bei den Protesten engagierten sich „Leute,
die ich aus der Schule kenne“. Und auch bei ihm zu Hause sei der Frust
spürbar: Seinem 21 Jahre alten Sohn und der zwei Jahre älteren Tochter
müsse er „dieselben Fragen beantworten wie alle anderen Eltern hier auch“.
Johnson kritisierte auch die fehlende ethnische Vielfalt innerhalb der
US-Polizei. Seit Jahren prangern Bürgerrechtler mehr oder minder offenen
Rassismus innerhalb der Sicherheitskräfte an.
„Es ist an der Zeit für Ruhe und Frieden in den Straßen von Ferguson“,
appellierte Obama nach den Ereignissen der vergangenen Tage. Zwar gebe es
„keine Entschuldigung“ für Angriffe auf Polizisten, aber eben auch nicht
für „exzessiven Gewalteinsatz gegen friedliche Proteste“.
Die Polizei von Saint Louis hat interne Ermittlungen im Fall Michael Brown
eingeleitet. Das US-Justizministerium ermittelt in einem getrennten
Verfahren. Und auch das FBI wurde inzwischen von Obama mit eigenen
Nachforschungen beauftragt.
15 Aug 2014
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