Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Ukraine vermeldet Angriff auf Militärkonvoi: Ein Teil „existiert…
> Die Ukraine meldet die Zerstörung von eingedrungenen russischen
> Militärfahrzeugen. Den Grenzübertritt hatte ein Reporter beobachtet.
> Russland dementiert.
Bild: Russischer Militärkonvoi, der die Grenze noch nicht passiert hat.
BERLIN taz | Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben eine
[1][Kolonne gepanzerter russischer Fahrzeuge] in der Ostukraine
angegriffen. Ein Teil des Konvois „existiert nicht mehr“, sagte ein
Militärsprecher am Freitag. Danach wurden Teile des Konvois durch
Artillerie zerstört. Der Angriff wäre die erste direkte Konfrontation
zwischen ukrainischem und russischem Militär in der gegenwärtigen Krise.
Der britische Guardian hatte zuvor gemeldet, dass ein russischer
Militärkonvoi in die Ukraine eingedrungen war. Ein Reporter beobachtete 23
Mannschaftstransporter mit russischen Armeekennzeichen, die die Grenze
durch eine Lücke im Stacheldrahtzaun passierten. Das ukrainische Militär
und die Nato in Brüssel bestätigten das Eindringen der Fahrzeuge am
russisch-ukrainischen Grenzübergang Iswarino. Eine Nato-Sprecherin sagte,
Russland rufe einmal mehr zur Deeskalation auf und heize den Konflikt
weiter an.
Der Moskau-Korrespondent des Guardian, Shaun Walker, der das Eindringen der
Militärfahrzeuge auf ukrainisches Gebiet beobachtet hatte, sagte im
Interview mit dem russischen Oppositionssender TV Doschd: „Es gibt viele
Orte, an denen man die Grenze unkontrolliert passieren kann. Es gibt viele
Beweise dafür, dass die Grenze ohne Kontrolle überquert werden kann.“
Laut Informationen des litauischen Außenministers Linas Linkevicius seien
in der Nacht Fahrzeuge mit rund 70 Ausrüstungsgegenständen auf ukrainisches
Gebiet gefahren. „Wir sind sehr besorgt über die Entwicklung“, sagt er in
Brüssel. Der russische Geheimdienst FSB wies die Berichte zurück.
## Hilfskonvoi kommt nicht voran
Der russische Hilfskonvoi mit rund 280 Fahrzeugen saß am Freitag im
Grenzort Kamensk-Schachtinski fest. Sein Ziel ist die ukrainische
Rebellenhochburg Lugansk. Die ukrainische Regierung will den Konvoi nicht
ins Land lassen, solange die Kontrolle der Güter durch das Rote Kreuz nicht
möglich ist. Journalisten hatten am Freitag berichtet, dass einige der
Lastwagen so gut wie leer seien. Laut russischen Angaben sollen die Lkws
rund 2.000 Tonnen Hilfsgüter enthalten.
Die Kontrolle der Lieferung habe noch nicht begonnen, sagte Andrei Lissenko
vom Sicherheits- und Verteidigungsrat in Kiew am Freitag. Die ukrainischen
Grenzbeamten hätten vom Roten Kreuz noch keine Dokumente über die Ladung
bekommen. Die Ukraine will die Lieferung nicht ohne Kontrolle in das
Krisengebiet lassen und schickte 59 Grenzschützer an einen Sammelpunkt auf
der russischen Seite. Sobald die Formalitäten geklärt sind, sollen die
Waren unter Leitung des Roten Kreuzes in die Großstadt Lugansk gebracht
werden, die weiter umkämpft ist.
Eine Sprecherin des Internationalen Roten Kreuzes wies die ukrainische
Forderung nach mehr Informationen über die Ladung der Lkws zurück. Nicht
ihre Organisation, sondern Russland müsse die Dokumente bereitstellen. Das
Rote Kreuz benötige eine Bestätigung aus Kiew, dass die Ladung überprüft
sei und dass es sich um humanitäre Hilfsgüter handle. Die Sprecherin
forderte sowohl von Kiew als auch von den prorussischen Separatisten
Sicherheitsgarantien.
Nach Angaben der Stadtverwaltung von Lugansk ist die Bevölkerung seit zwölf
Tagen ohne Strom, auch die Gas- und die Wasserversorgung sind ausgefallen
oder beeinträchtigt. In der Stadt seien nur noch Grundnahrungsmittel
erhältlich. Die Stadt Donezk blieb weiterhin unter Beschuss von
Regierungstruppen. Die ukrainische Armee hatte am Donnerstag die Stadt
Nowoswitliwka eingenommen, die südlich von Lugansk liegt. Nach ukrainische
Angaben soll Lugansk inzwischen eingekesselt sein.
15 Aug 2014
## LINKS
[1] /Auf-ukrainischem-Territorium/!144214/
## AUTOREN
Ljuba Naminova
## TAGS
Ukraine
Russland
Angriff
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Russland
Ukraine
Ukraine
Donezk
Ukraine
Ukraine
Ukraine
## ARTIKEL ZUM THEMA
Krise in der Ukraine: Außenminister fordert Militärhilfe
Erneut schießen prorussische Separatisten ein ukrainisches Kampfflugzeug
ab. Die Ukraine bittet den Westen unterdessen um militärische
Unterstützung.
Konflikt zwischen Ukraine und Russland: Einigung über Inspektion des Konvois
Laut Rotem Kreuz ist jetzt klar, wie es mit dem russischen Hilfskonvoi
weitergehen soll. Die Separatisten in Donezk kündigen eine Offensive an –
mit Panzern aus Russland.
Krieg in der Ostukraine: Hilfskonvoi bewegt sich kein Stück
Die fast 300 russischen Lkws, die laut Angaben Moskaus Hilfsgüter
transportieren, stehen noch immer vor der Grenze. Die Lage in Lugansk und
Donezk spitzt sich zu.
Krieg im Osten der Ukraine: Zwischen den Checkpoints
Unsere Autorin hat wochenlang aus dem ostukrainischen Donezk berichtet. Bis
ihr die Raketen zu nahe kamen. Jetzt ist sie geflohen.
Auf ukrainischem Territorium: Russische Militärfahrzeuge gesichtet
Laut Medienberichten haben 23 Mannschaftstransporter die Grenze durch eine
Lücke im Stacheldrahtzaun passiert. Derweil kommt der russische Hilfskonvoi
nicht vorwärts.
Konflikt in der Ukraine: Die Pluralität dem Krieg geopfert
Ein neues Gesetz in der Ukraine gibt dem Präsidenten breite Vollmachten.
Künftig könnte auch die Pressefreiheit leichter eingeschränkt werden.
Kommentar Ukraine: Autoritäre Tendenzen in Kiew
Unter dem Deckmantel „Kampf gegen den Separatismus“ werden in der Ukraine
systematisch demokratische Rechte abgebaut.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.