| # taz.de -- „Islamischer Staat“ in Deutschland: Verbieten, aber wie? | |
| > CDU-Politiker Wolfgang Bosbach fordert ein Verbot der Terrorgruppe IS. | |
| > SPD-Fraktionsvize Eva Högl warnt: Der Rechtsstaat könnte sich dabei | |
| > blamieren. | |
| Bild: Auch die Sympathiewerbung will Bosbach nicht weiter tolerieren. Davon wä… | |
| BERLIN afp | Der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach dringt ebenso wie auch | |
| Politiker anderer Parteien auf ein Verbot der extremistischen Organisation | |
| Islamischer Staat (IS) in Deutschland. Da es sich hier um eine | |
| terroristische Organisation handele, die auch in Deutschland Unterstützung | |
| erfahre, „gehe ich davon aus, dass im Innenministerium mit Hochdruck | |
| geprüft wird, ob die rechtlichen Voraussetzungen für ein Verbot vorliegen“, | |
| sagte Bosbach der Zeitung Die Welt vom Donnerstag. Für ein Verbot des IS | |
| plädierte auch Grünen-Parteichef Cem Özdemir. | |
| „Dass in Deutschland öffentlich für den IS und seine verbrecherischen Ziele | |
| geworben werden darf, ist mehr als nur ärgerlich, das ist völlig | |
| inakzeptabel“, sagte Bosbach weiter. | |
| Er forderte, auch die Sympathiewerbung für terroristische Vereinigungen | |
| wieder unter Strafe zu stellen. Dies war 2002 von der damaligen rot-grünen | |
| Bundesregierung abgeschafft worden, lediglich Mitglieder- oder | |
| Spendenwerbung ist verboten. | |
| „Ich befürworte ein Organisationsverbot“ von IS, sagte auch Özdemir. Es s… | |
| unbestritten, dass es sich bei IS „um eine Organisation handelt, deren | |
| Grundsätze unserer demokratischen Grundordnung entgegenstehen“, begründete | |
| der Grünen-Chef ebenfalls in der Welt seine Forderung. Besonders die | |
| Verwendung der Symbole der extremistischen Organisation müsse verboten | |
| werden. | |
| ## Verbot müsse „rechtlich wasserfest“ sein | |
| Bedenken äußerte der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Stephan | |
| Mayer (CSU). Voraussetzung für ein Verbot sei, dass der IS in Deutschland | |
| überhaupt eine Struktur aufweise, sagte er der Welt. Dafür gebe es bisher | |
| „keine verwertbaren Erkenntnisse“. | |
| Zur Vorsicht riet im selben Blatt auch SPD-Fraktionsvize Eva Högl. Zwar | |
| verurteile sie das Vorgehen des IS im Irak ausdrücklich, ein Verbot in | |
| Deutschland müsse aber „rechtlich wasserfest“ sein, denn „sonst blamiert | |
| sich der Rechtsstaat“. | |
| Die Extremistenorganisation IS kontrolliert große Gebiete in Syrien und im | |
| Irak. Besonders religiöse Minderheiten wie Christen und Jesiden, aber auch | |
| generell Andersdenkende werden von ihren Kämpfern auf grausame Weise | |
| verfolgt. | |
| 4 Sep 2014 | |
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