| # taz.de -- Kommentar Wahlausgang in Schweden: Rot-Grün ohne Mehrheit | |
| > Von den sozialen Gräben in Schweden haben bei der Wahl vor allem | |
| > Rechtspopulisten profitiert. Es droht eine ständig wechselnde | |
| > parlamentarische Mehrheit. | |
| Bild: Der künftige Ministerpräsident Stefan Löfven steht vor einer verfahren… | |
| Die SchwedInnen wollten den Wechsel. Nur nicht weiter wie in den | |
| vergangenen acht Jahren. Wie sehnsüchtig der Wunsch nach Wechsel war, kann | |
| eigentlich nur richtig einschätzen, wer die Parlamentswahl vom Sonntag mit | |
| der vor vier Jahren vergleicht. 2010 hatte es eine „plånboksval“ gegeben, | |
| eine „Brieftaschenwahl“. Fredrik Reinfeldt und seine konservativ-liberale | |
| Allianz hatten die Agenda gesetzt, bei der sich alles um die Frage drehte, | |
| welcher Partei die SchwedInnen ihre Stimme geben müssten, wollten sie | |
| persönlich mehr in ihrer Tasche haben. | |
| Mit dem egoistischen Appell an die eigene Brieftasche hat es diesmal keine | |
| Partei auch nur versucht. Damit waren die WählerInnen nicht mehr zu locken. | |
| Die Linie von Reinfeldt und seiner Allianz mit dem vermeintlichen | |
| Allheilmittel – der Privatisierung öffentlicher Aufgaben – hatte sich als | |
| teuer, unsolidarisch und unwirksam erwiesen. Diese Politik, die zur | |
| Schwindsucht des Sozialsystems geführt hatte, wollten die WählerInnen | |
| eindeutig nicht mehr mittragen. Doch wofür haben sie jetzt gestimmt? | |
| Die sozialen Gräben, die die Allianz-Politik bereits aufgerissen hat, boten | |
| das perfekte Revier für den erfolgreichen Fischzug der Rechtspopulisten. | |
| Weshalb der künftige Ministerpräsident Stefan Löfven nun vor einer | |
| verfahrenen parlamentarischen Situation und dem Zwang zu ständig | |
| wechselnden parlamentarischen Mehrheiten steht. | |
| Eine Zusammenarbeit mit den „Schwedendemokraten“ kommt für Söfven nicht | |
| infrage, sodass für Mehrheiten nur die Parteien zur Verfügung stehen, die | |
| die in den letzten beiden Legislaturperioden geführte Politik | |
| mitverantworten. Alternative Politik hatte man sich bei den rot-grünen | |
| Koalitionären anders vorgestellt. Kein Wunder, dass schon am Wahlabend über | |
| Neuwahlen nachgedacht wurde. | |
| 15 Sep 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Reinhard Wolff | |
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| Stefan Löfven | |
| Schwedendemokraten | |
| Regierung | |
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