# taz.de -- Einheitsregierung in Afghanistan: Einer Präsident, einer Regierung… | |
> Aschraf Ghani und Abdullah Abdullah haben sich auf eine Einheitsregierung | |
> in Afghanistan geeinigt. Das offizielle Wahlergebnis wird noch am Sonntag | |
> erwartet. | |
Bild: US-Außenminister John Kerry mit Ashraf Ghani Ahmadzai (l.) und Abdullah … | |
KABUL afp | Nach monatelangem Streit haben die beiden Rivalen um das | |
afghanische Präsidentenamt eine Vereinbarung über die Bildung einer | |
Regierung der nationalen Einheit getroffen. Ein entsprechendes Dokument | |
unterzeichneten die früheren Minister Aschraf Ghani und Abdullah Abdullah | |
am Sonntag bei einer Zeremonie in der Hauptstadt Kabul, wie ein | |
Korrespondent der Nachrichtenagentur afp berichtete. | |
Nach bisherigen vorläufigen Ergebnissen hatte Ghani die Stichwahl vom Juni | |
gewonnen, das offizielle Endergebnis nach vollständiger Neuauszählung aller | |
Stimmen wird noch für Sonntag erwartet. Beobachtern zufolge könnte Ghani | |
nun Präsident werden. Abdullah könnte demnach bestimmen, wer den neuen | |
Posten eines sogenannten Chefverwalters – eine Art Regierungschef – erhält, | |
und sich dabei selbst ernennen. | |
Der Präsident hat in Afghanistan sehr weitreichende Befugnisse. Eine | |
Regierung der nationalen Einheit dürfte sich angesichts der erbitterten | |
Rivalitäten zwischen den Lagern als schwierig erweisen. | |
Nach der Stichwahl zwischen Ghani und Abdullah hatten beide Seiten | |
Betrugsvorwürfe erhoben. Die Stimmen wurden daraufhin komplett neu | |
ausgezählt. Bis zuletzt fanden wegen der verfahrenen Lage Gespräche | |
zwischen den Kontrahenten über eine Teilung der Macht und die Bildung einer | |
Regierung der nationalen Einheit statt. Unter anderem schaltete sich | |
US-Außenminister John Kerry als Vermittler ein. | |
Afghanistan steht wegen des Abzugs der internationalen Kampftruppen bis zum | |
Jahresende vor großen Herausforderungen. Die Sicherheitslage ist auch 13 | |
Jahre nach dem Sturz der radikalislamischen Taliban und trotz des | |
jahrelangen Einsatzes zehntausender ausländischer Soldaten prekär. Die | |
künftige Regierung könnte einen neuen Anlauf für Friedensgespräche mit den | |
Taliban nehmen. | |
21 Sep 2014 | |
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